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. Das Baby weint. Das Kind springt, tanzt und spielt mit seinen Spielsachen. Das Schulkind geht mit seinen Büchern. Der junge Mensch macht Prüfungen. Der Jugendliche dreht seinen Schnurrbart, streitet, kämpft und läuft den Frauen hinterher. Er versucht, Ruhm und Ehre zu erwerben. Er hortet Reichtümer. Er zeugt Kinder. Dann wird er alt und trägt Brillen und falsche Zähne. Er stützt sich auf einen Stock. Dann stirbt er schließlich mit einem Schluckauf. Wenn ein Tropfen Wasser auf eine heiße Eisenplatte
gespritzt wird, zischt es, und er verdampft sofort. Der Mensch macht ein
kleines Geräusch in der kurzen Phase, die man Leben nennt und verschwindet
in einem Augenblick.
Was ist der Mensch? Was kann aus ihm werden? Was ist der Geist? Was ist der beste Zustand? Es ist wirklich nützlich, diese Dinge zu untersuchen. . Für den westlichen Menschen ist der Mensch bloß
ein physisches Geschöpf, das mit einem Geist versehen ist und über
eine Seele verfügt. Für den Hindu ist der Mensch im wesentlichen
eine Seele, die sich durch Geist ausdrückt und als Gegenstück
einen Körper hat, um auf der physischen Ebene funktionieren zu können.
Der Mensch ist eine Seele mit einem Körper. Der
Mensch ist im wesentlichen ein spirituelles Wesen. Der Mensch lebt, weil
er vom Wesen her eine Seele und einen Geist hat. Das innerste Wesen des
Menschen ist Atman, der Göttliche Geist. Die wahre Natur des Menschen
ist Gott. Der physische Körper und der Verstand hängen von der
Seele im Inneren ab, von der der Mensch wenig oder nichts weiß.
Wenn der Mensch den Geist erkennt, erlangt er Sicherheit, Gewißheit,
Vollkommenheit, Freiheit, Unabhängigkeit, Unsterblichkeit und ewige
Wonne.
Alle Menschen sind von ihrer Natur her gleich. Ein
einziger Atman befindet sich auf gleiche Weise in allen Wesen. Durch die
Natur des Bewußtseins sind alle Menschen gleich; aber durch die
Natur des Geistes und des Lebens sind sie weit voneinander entfernt.
Der elektrische Strom, der durch verschiedene Glühbirnen
fließt, ist ein und derselbe. Aber er wird auf verschiedene Weise
wahrgenommen, weil die Glühbirnen sich voneinander unterscheiden.
So sind die Menschen aufgrund der verschiedenen Arten von Geist und Temperament
verschieden.
Der Mensch ist eine Dreiheit aus Körper, Geist und Seele. Bewußtsein ist verschleiert von Geist und Materie. Daher kann es seine wahre göttliche Natur nicht erkennen. Solange der Mensch nicht frei ist von der Bindung durch Geist und Materie, kann er keine Kenntnis des Selbst oder Atman haben. . Der Mensch ist nicht dieser Körper. Der Mensch
ist nicht die Sinne, ja nicht einmal sein Geist. Das sind seine Upadhis,
seine Vehikel. Körper und Geist unterliegen Veränderungen, Verfall
und Tod; wohingegen der wahre Mensch, das unsterbliche Selbst, Atman,
immer ist, niemals endet, ewig, ungeboren, vollkommen und uralt ist.
Man besitzt einen Körper, aber man ist nicht der
Körper. Man hat einen Geist, aber man ist nicht der Geist. Körper
und Geist sind Werkzeuge, wie die Werkzeuge eines Tischlers. Dieser Körper
ist ein Instrument, ein Diener der Seele und nicht ihr Gefängnis.
Wisse, daß der Körper der Tempel des strahlenden
Geistes ist, der selbstleuchtende Atman, die Seele im Inneren, die alle
Fähigkeiten des Geistes und des Körpers kontrolliert und bewegt.
Wisse, daß Du den Atem das Geistes atmest, nicht physischen Atem.
Der Tod beendet nicht alles. Der Tod bedeutet nicht
vollständiges Verlöschen. Der Tod beendet nicht die ständige
Abfolge. Das Handelnde, die Seele im Körper, kann und wird nicht
mit dem Körper sterben. Die Seele des Menschen ist unsterblich. So
wie ein Mensch einen Mantel ablegt, legt er beim physischen Tod auch den
Körper ab.
Der Körper ist die Haut der Seele. Die Seele ist der Lenker des Körperwagens. Wenn der Körper zerstört wird, lebt der Geist weiter. Man hat noch immer Gedanken, Gedächtnis, Willenskraft und einen subtilen Körper. Der Mensch ist ein Bündel von Wünschen, Sehnsüchten,
Emotionen, Gelüsten und Gedanken. Er ist eine Anhäufung von
Wunsch, Wollen und Handlung. Er verlöscht, wenn das Feuer des Wunsches
gelöscht wird. Er denkt und handelt danach. Denken ist das wirkliche
Handeln. Er handelt, um das von ihm Gewünschte zu erhalten. Vielleicht
sitzt er still mit geschlossenen Augen, aber das ist nicht Untätigsein.
Sein Geist plant und arbeitet vielleicht. Wo immer ein Wunsch ist, wo
immer Handlung ist, ist Unvollkommenheit. Ein Wunsch ist das Ergebnis
von Unvollkommenheit und Begrenztheit.
Der Mensch ist begrenzt und unvollkommen. Er ist voller
Begrenzungen. Sein Glück und sein Halt hängen ab von Dingen.
Er hält immer seine Beziehung zu äußeren Dingen aufrecht.
Er wird von seinen Wünschen mitgerissen und getrieben. Er wird zum
Sklaven von Wünschen und Objekten.
Wünsche beherrschen den Menschen, und er wendet
sein Gesicht von Gott ab. Er hat seine wahre göttliche Natur vergessen.
Er hält sich für ein getrenntes Wesen. Er trennt sich vom Absoluten
aufgrund von Unwissenheit und Egoismus. Also fühlt er sich unglücklich.
Er vergaß seine ursprüngliche, göttliche und unendliche
Natur.
Wenn ein Mensch seinen Egoismus und seine Vorstellung des Getrenntseins abtötet, wenn er seine Wünsche und Sehnsüchte auslöscht und sich mit dem Unendlichen identifiziert, werden alle Begrenzungen, Unvollkommenheiten und Kümmerlichkeiten enden. Er wird Unsterblichkeit und ewige Wonne erlangen. Der Mensch ist ein komplexes soziales Tier. Er ist
ein biologischer Organismus und daher eindeutig definiert durch den Besitz
bestimmter physiologischer Funktionen, wie Blutkreislauf, Verdauung, Atmung,
Ausscheidung usw. Er ist auch eindeutig definiert durch den Besitz bestimmter
psychologischer Funktionen wie Denken, Wahrnehmung, Gedächtnis, Vorstellung
usw. Er sieht, denkt, schmeckt, riecht und fühlt. Philosophisch gesehen
ist er das Abbild Gottes, vielmehr er ist Gott selbst. Er verlor seine
göttliche Herrlichkeit, da er von der Frucht des verbotenen Baumes
gekostet hat. Er kann seine verlorene Göttlichkeit wiedergewinnen
durch geistige Disziplin und die Praxis von Konzentration.
Der Mensch ist ein vielschichtiges Wesen und hat verschiedene
Hüllen, die seine wirkliche Person verdecken. Vielleicht identifiziert
er sich mit dem groben physischen Körper und kümmert sich um
seine Bedürfnisse, wie es ein Tier tut; oder er identifiziert sich
vielleicht mit dem selbst-bewußten Verstand; oder er empfindet vielleicht
sein Einssein mit seinem wahren Selbst, welches der ewige Beobachter von
beiden ist. Die vitalen Ziele des Menschen, wie wertvoll sie auch an ihrem
Platz sein mögen, können das spirituelle Wesen nicht über
einen langen Zeitraum hinweg ohne vollständige Unordnung in der Persönlichkeit
kontrollieren. Im modernen Menschen nimmt der selbst-bewußte Verstand,
mit alle seinen natürlichen Begrenzungen den höchsten Rang ein;
und selbstmörderischer Skeptizismus ist das Ergebnis.
Der Mensch setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen,
nämlich ein menschliches Element, tierischer Instinkt und ein göttlicher
Strahl. Er hat einen begrenzten Verstand, einen vergänglichen Körper,
ein wenig Wissen und ein wenig Macht. Das macht ihn deutlich menschlich.
Lust, Zorn und Haß gehören zu seiner tierischen Natur. Die
Reflexion kosmischer Intelligenz steht hinter seinem Verstand. So ist
er ein Abbild Gottes. Wenn die animalischen Instinkte sterben, wenn seine
Unwissenheit zerfällt, und wenn er Unrecht und Beschimpfung zu erdulden
vermag, wird er eins mit dem Göttlichen.
Der Mensch ist die höchste Manifestation des Lebens auf dieser Erde. Er ist das Abbild des Herrn. Er ist der Strahl des Herrn. Gott schuf den Menschen nach seinem Vorbild. Im wesentlichen ist der Mensch eins mit Gott. Er denkt, fühlt und weiß. Er kann unterscheiden, reflektieren und meditieren. Er kann das höchste Wissen über das Selbst erreichen. Daher ist er anderen Wesen überlegen, auch wenn er mit ihnen Essen, Schlafen, Furcht und Geschlechtsverkehr gemeinsam hat. . Noch gestern war der Mensch ein Tier. Heute ist er
ein Mensch. Es ist seine Bestimmung, als Ergebnis eines allmählichen
Prozesses der Selbstvervolkommnung Brahman, das Absolute, zu werden.
Das Mineral wird die Pflanze mit Leben. Die Pflanze
wird das Tier mit einer höheren Lebensstufe. Das Tier wird der Mensch
mit Leben und Gedanken.
Der Stein schläft. Die Pflanze atmet. Das Tier
bewegt sich. Der Mensch hat Bewußtsein. Der Weise ist überbewußt.
Der Mensch ist rational. Das Tier ist instinktiv. Der
Weise ist intuitiv.
Von allen Geschöpfen Gottes kann nur der Mensch
Gott verwirklichen. Er allein besitzt Unterscheidung, Intelligenz, Einsicht,
Verstand und Urteilsvermögen. Der Verstand ist das größte
Geschenk Gottes an den Menschen. Der Mensch ist ein armseliges physisches
Wesen; seine Würde jedoch liegt im Denken, der Unterscheidung, dem
Überlegen und dem Fragen.
Der Mensch entwickelt sich gemäß seiner
Gedanken und Handlungen. Der Mensch verändert sich mit jedem Gedanken,
den er denkt, und mit jeder Handlung, die er setzt.
Vom Bahnknoten in Bombay geht ein Zug direkt nach Delhi;
ein anderer fährt nach Madras; wieder ein anderer fährt nach
Nagpur. Genauso ist dieser Körper ein Knotenpunkt. Du kannst in den
Himmel gehen, Brahma Loka, zu Brahman, wenn Du tugendhaft handelst. Du
wirst in Tiergeburten fallen, wenn Du schlecht handelst. Du kannst Mensch
bleiben, wenn Du normale vermischte Handlungen tust. Der Mensch selbst
- und nur er - ist verantwortlich für alles Gute und Schlechte in
seinem Leben. Durch einen langen Evolutionsprozeß und ständiges
Bemühen kann er Vollkommenheit und Freiheit erreichen. Er wird immer
wieder geboren und lernt aus seinen Erdenleben, wie man zu Vollkommenheit
und Einheit mit Gott gelangt.
Wenn der Docht in der Lampe sehr klein ist, ist auch das Licht sehr klein. Wenn der Docht sehr groß ist, ist auch das Licht sehr stark. Genauso, wenn der Jiva rein ist und Meditation übt, wird die Manifestation des Selbst, sein Ausdruck, sehr stark sein. Er wird ein helles Licht ausstrahlen. Wenn er sündig und unrein ist, wird er wie verbrannte Holzkohle sein. Je größer der Docht ist, desto größer ist das Licht. Genauso, je reiner die Seele ist, desto großartiger ist Ihr Ausdruck. . Ich sage jedem Menschen: “Erneuere Dich. Strebe nach
Vollkommenheit und Freiheit.” Wende Dich Gott zu. Wende Dich dem göttlichen
Licht zu. Du bist geboren worden, um das Licht Brahmans durch das Fleisch
zu manifestieren.
Ein moralisches Leben führt Dich zum großen
Tempel der Weisheit. Es gibt in diesem Universum nur einen heiligen Tempel,
und dieser ist das Herz eines moralischen und spirituellen Menschen. Das
Herz eines guten und frommen Menschen ist der Schrein oder Tempel Gottes
in dieser Welt. Daher sei rechtschaffen. Übe Tugend.
Nur ein moralischer Mensch ist wirklich schön.
Ein Mensch, der tugendhaft handelt und sanft und angenehm spricht, hat
nicht seinesgleichen. Auch die Devas und Brahma verehren ihn. Wer wahrhaftig
ist, sanft, bescheiden, tugendhaft und ehrlich, ist der beste Mensch.
Wer keine ethischen Tugenden hat, ist wie eine wilde Blume ohne Duft. Ein Mensch ohne Tugenden ist ein lebender Toter. Er ist für die Welt eine schädliche Gattung. Er wird von der Gesellschaft gemieden. Ein sinnlicher Mensch ist nicht besser als ein Tier. Die meisten Menschen sind nicht besser als Tiere. Sie sind ausgestoßen aus dem Reich von Frieden und ewiger Wonne. Daher entwickle sofort tugendhafte Eigenschaften. Barmherzigkeit, Dankbarkeit, Kenntnis der Schriften, Edelmut des Charakters, Selbstbeherrschung und Mut machen einen Menschen ruhmvoll und gefeiert. . Der Mensch ist Gott in Verkleidung, der zum Spaß
ein Gewand anlegt, und bald seine wahre Identität vergißt.
Der Wunsch zieht ihn nach unten. Unterscheidungskraft erhebt ihn.
Wenn sich der Mensch entwickelt, ist er Gott. Wenn
sich Gott zurückentwickelt, ist Er Mensch. Wenn Gott gebunden ist,
ist Er Mensch, und der Mensch, der frei ist von Bindung, ist Gott. Ein
getäuschter unwissender Mensch ist weltlich. Ein vollkommener Mensch
ist Gott.
Gott wurde Mensch. Der Mensch wird wieder Gott werden.
Gott plus Wunsch ist Mensch. Mensch minus Wunsch ist Gott. Die gottlosesten
Menschen können durch aufrichtige Hingabe an Gott höchste Wonne
erlangen.
Die Wahrheit liegt nicht außerhalb von Dir. Sie
ist in Dir. Sie ist in der Tiefe Deines Herzens. Die bist eine Wahrheit
Gottes, ein Werk Gottes und Gottes Wille. Du bist ungebunden, frei, ewig
frei. Du bist Nitya Mukta Atman. Brülle Om. Verlasse den Käfig
aus Fleisch und bewege Dich frei. |
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