Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 20. Juli
ÄNDERT EURE
GEWOHNHEITEN
Der Geist (mind)
ist ein Bündel von Gewohnheiten. Schlechte Gewohnheiten und
Vorurteile, verborgen
in der eigenen Natur, werden an die Oberfläche des
Geistes gebracht,
wenn sich eine Gelegenheit dafür ergibt. Wenn ihr eure
Gewohnheiten ändert,
ändert ihr auch euren Charakter. Ihr sät eine Gewohnheit
und erntet eine
Charaktereigenschaft. Ihr sät einen Charakter und erntet ein
Schicksal.
Gewohnheiten entspringen
dem bewussten Geist, aber wenn sie sich durch
konstante Wiederholung
festsetzen, sinken sie in das Unterbewusstsein und
werden zu einer
`zweiten Natur´. Gewohnheiten können dennoch durch eine neue,
gesunde und angenehme
Gewohnheit, mit einer stärkeren Beschaffenheit,
geändert werden.
Gegenwärtig denkt ihr: "Ich bin der Körper". Denkt: "Ich bin
Brahman". Im Laufe
der Zeit werdet ihr euch im Brahmischen Bewusstsein
etablieren.
Seid kein Sklave
eines Konzeptes. Wann immer ihr eine neue, gesunde Idee
habt, müssen
die alten Vorstellungen aufgegeben werden. Im Geist findet ein
innerer Kampf statt
zwischen `Natur´ und `Willen´, zwischen alten, weltlichen
Gewohnheiten und
neuen, spirituellen Gewohnheiten.
Im Fall der Aspiranten (des spirituellen Weges; d.Ü.), findet der Kampf
zwischen alten samskaras
der Sinneswelt und neuen, spirituellen samskaras
statt. Es ist ein
Kampf zwischen den guten Eindrücken der Vergangenheit und
den schlechten Eindrücken
der Vergangenheit. Es ist ein Kampf zwischen viveka
(Weisheit) und instinktivem
Geist und indriyas (Sinne).
Schließlich
wird der Wille, der rein, stark und beständig ist, zwangsläufig
siegen müssen.
Darüber gibt es keinen Zweifel. Während eure Vernunft wächst
und ihr weiser und
weiser werdet - durch Studium, durch Kontakt mit den
Weisen und durch
Meditation - muss euer Geist wohl vorbereitet sein, um neue,
gesunde, rationale
Ideen aufnehmen zu können und die alten, krankhaften zu
meiden.
Der Geist ist euer
Werkzeug. Wenn Emotionen aufsteigen, separiert sie,
studiert sie, analysiert
sie - aber identifiziert euch nicht mit ihnen.
Meistert eure Impulse,
Emotionen und Launen. Erhebt euch von der Position des
Sklaven zu der eines
spirituellen Königs.
So wie die Wiederholung
eines Gedankens oder einer Tat zur Vervollkommnung
führen, so
führt auch die Wiederholung des selben Prozesses oder der selben
Idee, zur Vervollkommnung
von Abstraktion, Konzentration und Meditation.
Gebt Gott euren ganzen
Geist hin. Nur dann werdet ihr euch verwirklichen.
Selbst wenn nur
ein Strahl des Geistes nach außen geht, wird es unmöglich
sein, Gott-verwirklichung
zu erlangen. Ihr könnt euch keines Friedens des
Geistes erfreuen,
ihr könnt keine Meditation praktizieren, wenn der Geist
hin- und hergeschleudert
wird. Vernichtet weltliche Begierden durch
Leidenschaftslosigkeit
und ergebt euch dem Herrn.