Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 24. Mai
DIE
MACHT DES KLANGES
Je subtiler ein Element
ist, desto machtvoller ist es. Wasser ist machtvoller
als Erde, weil es
subtiler ist. Wasser kann Erde wegtransportieren. Feuer ist
machtvoller als
Wasser, weil es subtiler ist. Feuer lässt Wasser verdampfen.
Luft ist machtvoller
als Feuer, weil es subtiler ist. Luft bläst Feuer aus.
Akasa (Äther)
ist machtvoller als Luft, weil es subtiler ist. Luft ruht im
Äther. Akasa
ist die unterstützende Kraft für die Luft. Luft wird aus dem
akasa hervorgebracht,
Feuer wird aus der Luft hervorgebracht, Wasser wird aus
dem Feuer hervorgebracht,
Erde wird aus dem Wasser hervorgebracht. Während
der kosmischen Auflösung
wird Erde zu Wasser reduziert bzw. entwickelt,
Wasser zu Feuer,
Feuer zu Luft und Luft zu Äther.
Der Geist (mind)
ist die Barriere, die den Menschen von der Höchsten Seele
trennt.
Die fünf subtilen
Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther, die den
Körper des
antahkarana (Psyche) bilden, sind die fünf Räuber, die das Juwel
des atman (das wirkliche
Selbst, die Seele) gestohlen haben. Akasa ist der
Anführer der
Gruppe. Wenn ihr akasa kontrolliert, wenn ihr den Anführer
bändigt, kommen
auch die anderen vier Elemente oder Räuber unter eure
Kontrolle. Wenn
ihr die fünf Elemente kontrollieren könnt, könnt ihr ganz
leicht auch den
Geist kontrollieren. Antahkara wird über den Klang tätig.
Daher hilft kirtan
(Singen von Mantren) dem Anwärter, den Geist zu
kontrollieren und
dadurch Gott-bewusstsein zu erlangen.
Klang existiert in
vier grundlegenden Zuständen: dichter, hörbarer Klang -
Klang in seiner
maximalsten Differenzierung; innerer, feiner, mehr
ätherischer
Klang - unhörbar für das menschliche Ohr; ein höherer innerer
und
noch mehr ätherischer
Zustand; der potentielle Zustand des Klanges -
undifferenziert,
das Ur-Substrat aller Klänge, der Ursprung des Universums.
Der Geist (mind)
wird durch konstantes kirtan gereinigt. Er wird mit guten
und reinen Gedanken
gefüllt. Tägliches kirtan stärkt die guten samskaras
(Gewohnheiten).
Der Geist eines Menschen, der sich selbst im Denken von
guten, heiligen
Gedanken trainiert, entwickelt eine Veranlagung, nur gute
Gedanken zu denken.
Sein Charakter wird durch gute Gedanken geformt und
umgewandelt.
Derjenige, der göttliche
Gedanken unterhält, verwandelt sich schließlich
selbst in eine Göttlichkeit.
Sein bhava (Daseins-Zustand) wird gereinigt und
vergöttlicht.
Der Meditierende und das Objekt, über das er meditiert, der
Verehrende und der
Verehrte, der Denkende und der Gedanke, werden ein und
dasselbe. Das ist
samadhi. Das ist die Frucht von kirtan oder upasana
(Anbetung).
Meine lieben Freunde,
macht täglich sankirtan. Verbreitet sankirtan bhakti
weit und breit.
Entwickelt vishvaprem (kosmische Liebe) durch sankirtan.
Verwirklicht euren
Zustand des sat-chit-ananda
(Sein-Bewusstsein-Glückseligkeit).