Guru
Puja
Vorwort
des Herausgebers
Verehrungsrituale
für den spirituellen Lehrer (Guru-Puja), der Füße des Guru
(Guru-Pada-Puja) oder der Sandalen des Guru (Guru-Paduka-Puja) haben alle
die gleiche Bedeutung und bringen den gleichen Nutzen. Es ist eine uralte
Tradition, durch die man die Gnade des Guru empfangen kann. Durch solche
Rituale voller Demut, Hingabe und inständigen Gebets fließt
die göttliche Energie des Meisters auf geheimnisvolle unergründliche
Weise zum Schüler. Viele Schüler von Swami Sivananda – sowohl
solche, die im normalen Alltagsleben stehen als auch solche, die sich ganze
dem spirituellen Weg gewidmet haben - haben dieses Phänomen erfahren.
Es
gibt viele Schüler von Swami Sivananda, die als ihre tägliche
spirituelle Praxis (Sadhana) Verehrungsrituale mit Sandalen (Padukas) durchführen,
welche der Meister einmal bei ihnen zu Hause benutzt hat oder die er gesegnet
hat. Im Sivananda-Ashram in Rishikesh ist die Verehrung der Sandalen von
Swami Sivananda zu einem regelmäßigen und sehr wichtigen Brauch
geworden, nachdem der Meister im Juli 1963 seinen physischen Körper
verlassen hat. Täglich wird einmal eine Paduka Puja am Samadhi-Schrein
durchgeführt. Daneben hält der Priester die Paduka-Puja auch
auf Wunsch von Besuchern und Verehrern extra für sie und ihre Anliegen
ab. Dies geschieht inzwischen ebenfalls fast täglich. Jeden Donnerstag
sowie jeweils am achten Tag jedes Monats findet eine Paduka Puja statt.
Neben diesen regelmäßigen Ritualen, kommen noch große
Feiern an besonderen Gelegenheiten wie Guru-Purnima (die Vollmondnacht
des Guru im Juli/August) und Sivananda Mahasamadhi, 14. Juli) hinzu. Mit
der Zeit wurde das Paduka-Puja-Ritual auch zu einer wichtigen Handlung
in den vielen Zweigstellen der Divine Life Society in ganz Indien.
So entstand das Bedürfnis, den Ablauf der Puja und die dabei rezitierten
Mantras als Anleitung für die Durchführung schriftlich niederzulegen.
Darum brachte die Divine Life Society bereits 1970 ein „Guru-Pada-Puja“-Büchlein
heraus, welches von Sri Swami Devanandaji zusammengestellt worden war und
das die Mantren in Sanskrit und den Ablauf der Puja in Hindi erklärt.
Aber
viele Schüler von Swami Sivananda und Suchende auf dem spirituellen
Weg, besonders solche aus dem Ausland, verstehen kein Sanskrit. Wenn sie
an der Guru-Paduka-Puja teilnehmen, fühlen sie sich sehr inspiriert
und ein besonderer Frieden erfüllt sie. Sie möchten gerne wissen,
was die einzelnen Handlungen einer Puja und was die Mantren bedeuten, die
während der Puja gesungen werden und die zu einer solchen Erfahrung
führen. Aus diesem Hinterfragen seitens intellektueller Aspiranten (Schüler auf dem spirituellen Weg) ergab sich das Bedürfnis nach
einer Umschrift der Mantren und einer Übersetzung ihrer Bedeutung,
so dass auch sie sich mehr auf das Ritual einlassen können, wenn sie
wissen, was sie singen. Dieses Büchlein, ein Ergebnis der Bemühungen
von Sri N.V. Karthikeyaniji, soll nun diesem Zweck dienen.
Wir
freuen uns sehr, diese Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen,
die, wie wir hoffen, nicht nur Schülern von Swami Sivananda helfen
wird, sondern allen, die an ritueller Verehrung irgend eines Meisters oder
Gottes interessiert sind, da der Ablauf und die meisten Mantras überall
gleich sind.
Shivanandanagar,
3. Mai 1990
The Divine Life Society
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Einleitung
In
seinem Buch „Guru Tattva“ schreibt Swami Sivananda:
„Der
Guru ist Gott selbst, der sich in einer persönlichen Form manifestiert,
um die Aspiranten (spirituelle Sucher) zu führen. Die Gnade Gottes
nimm die Form des Guru an. Den Guru zu sehen heißt, Gott zu sehen.
Der Guru ist vereint mit Gott. Er weckt Hingabe in anderen. Seine Gegenwart
läutert alle.
Der
Guru ist eine Verbindung zwischen dem Individuum und dem Unsterblichen.
Er hat sich von Diesem zu Jenem erhoben und hat daher freien und ungehinderten
Zugang zu beiden Ebenen. Er steht sozusagen an der Schwelle der Unsterblichkeit.
Er beugt sich nach unten und zieht mit einer Hand die nach Befreiung strebenden
Menschen nach oben und mit der anderen Hand erhebt er sie in das Reich
ewiger Freude und unendlichen Bewusstseins der Wahrheit.“
Puja,
rituelle Verehrung, ist eine wundervolle Mischung aus Karma Yoga (selbstloses
Dienen und Handeln), Bhakti Yoga (Verehrung, Hingabe), Raja Yoga (Geistesbeherrschung)
und Jnana Yoga (Yoga des Wissens). Eine Menge Vorbereitungen sind vor dem
Beginn der Puja notwendig. Während dieser Vorbereitungen ist der Verehrer
mit seinen Gedanken ganz bei Gott, es ist eine Gelegenheit für ihn,
Gott zu dienen. Diese Form von Karma Yoga hilft, den Geist schnell zu läutern.
Während der Puja wird das allgegenwärtige Göttliche oder
der spirituelle Lehrer symbolisch, mittels des im Ritual verehrten Gegenstandes,
angerufen. Das Singen von Bhajans (spirituelle Lieder) und Kirtans (Anrufungen
verschiedener Aspekte Gottes) vor dem Beginn des Rituals und die Wiederholung
von Mantras mit Verständnis ihrer Bedeutung während der Zeremonie
bringen das Licht der Hingabe im Herzen des Verehrers zum Leuchten und
bereiten den Geist auf eine innere Konzentration vor. Der Geist wird von
der rituellen Handlung ganz in Anspruch genommen. So ist er frei von allen
äußeren Ablenkungen und konzentriert sich ganz von selbst auf
den Gegenstand der Verehrung. Wenn der so ganz auf die Verehrung ausgerichtete
Geist nun die Bedeutung der Mantren während der Puja aufnimmt, zentriert
er sich allmählich im Herzen, wo er in reiner Wonne im Gefühl
der Einheit mit Gott oder dem Atman, dem wahren Selbst, aufgeht. Somit
ist die Puja eine Hilfe, die zerstreuten Strahlen des Geistes zu sammeln,
ihn zunächst auf einen äußeren Gegenstand zu fixieren und
dann in Kontemplation nach innen zu wenden. Dies führt zur direkten
Erfahrung Gottes oder des spirituellen Lehrers im eigenen Herzen. Daher
ist die Puja eine heilige altehrwürdige Weise, Gemeinschaft mit Gott
zu erleben.
Die
Verehrung des Guru ist eine alte bewährte Tradition, um die Gnade
des spirituellen Lehrers anzurufen und zu empfangen. Ishwara (der persönliche
Aspekt Gottes), Guru und das Selbst (atman) sind lediglich drei Erscheinungsformen
des gleichen Höchsten Wesens. Verehrung des Guru ist also gleichbedeutend
mit Verehrung Gottes. Da der Guru eine physisch sichtbare Verkörperung
des Göttlichen ist, ist die Guru Puja für die Seele ganz besonders
leicht zugänglich und befriedigend. Gleichermaßen machtvoll,
wenn nicht sogar noch machtvoller, ist die Verehrungszeremonie mit Sandalen
(Padukas), die vom Meister gesegnet und geheiligt worden sind. Die Herrlichkeit
der Guru-Paduka-Puja ist unbeschreiblich; sie gilt als sehr wirkungsvoll,
um die Gnade des Meisters zu beschwören. Diese Tradition ist ein großes
spirituelles Vermächtnis aus alter Zeit.
Ich
hatte das große Glück, die heiligen Padukas meines Meisters
Swami Sivananda mehrmals auf Reisen rund um die Welt bei mir zu tragen,
um die Paduka Puja in Zweigstellen der Divine Life Society, in verschiedenen
Yoga-Zentren und bei Schülern und Verehrern von Swami Sivananda zu
Hause durchzuführen – zum Entzücken und zum Wohl vieler hingebungsvoller
Menschen. Sie haben großen spirituellen Trost daraus gezogen, sowohl
in Form von innerer Harmonie und Erfüllung der innersten Sehnsüchte
ihres Herzens als auch in Form von materiellem Wohlstand und Heilung körperlicher
Leiden. Manche waren so davon angetan, dass sie den ernsthaften Wunsch
hatten, selbst jeden Tag eine solche Puja durchzuführen. Zu diesen
seltenen Seelen gehört Frau Pauline Maskwa aus Toronto, Kanada. Sie
wollte die Transkription und Übersetzung aller in der Puja verwendeten
Mantras, um sie selbst rezitieren zu können. Wir begannen, gemeinsam
daran zu arbeiten. Ihr Interesse und ihr Glaube waren so tief, dass sie
ein Paar Miniatur-Padukas aus Silber erhielt, die gebührend am heiligen
Samadhi-Schrein von Swami Sivananda gesegnet worden waren. Im Juli 1988
begann sie, mit diesen Sandalen täglich zu Hause eine Puja durchzuführen,
wobei sie „Om Namo Bhagavate Sivanandaya“ zu allen Handlungen – Abhisheka
(symbolisches Übergießen mit Wasser), Alankara (Schmücken),
Archana (Opfergaben darbringen, z.B. Reis und Blumen) etc.- sang, da sie
die Puja-Mantras aufgrund der Sprache nicht korrekt rezitieren konnte.
Und sieh da, ein Wunder geschah. Im Februar 1989 schrieb sie mir: „In der
Nähe meines Meditationsaltars stehen ein paar Pflanzen, die noch niemals
geblüht haben, insbesondere ein Hibiskus. Ich habe täglich Puja
gemacht und den Pflanzen etwas von dem „Charanamrit“ (Milch und Wasser,
mit der der Verehrungsgegenstand der Puja übergossen worden ist) gegeben
- besonders dem Hibiskus; und tatsächlich blüht der Hibiskus
nun seit Monaten ununterbrochen.“ Dies verstärkte ihren Glauben noch
mehr. Die Transkriptions- und Übersetzungsarbeit beschleunigte sich
und war im September 1989 abgeschlossen.
Bei
dieser Aufgabe war mir der verehrte Swami Krishnananda Maharaj eine
große Hilfe. Wir haben seine Übersetzung der Purusha Sukta-
und Narayana Sukta-Mantras aus seinem Buch „Daily Invocations“ („Tägliche
Anrufungen“) sowie andere seiner Schriften benutzt. Als Swami Krishnananda
die 108 Namen Sivanandas (Sivananda Ashtottara Sata-Namavali) übersetzte,
erwähnte er, dass sie von Sri Nataraja Iyer aus Nagpur verfasst worden
seien und dass er selbst die Reihenfolge und Auswahl der während der
Guru Pada Puja rezitierten Mantras festgelegt habe, auf glühenden
Wunsch seines Kollegen Swami Venkateshananda. Was für eine seltene
Verbindung – Swami Krishnananda und Swami Venkateshananda: Beide übertrafen
sich gegenseitig in ihrer Hingabe an ihren Meister. Die Hingabe des Ersteren
still, tief im Herzen verwurzelt, ohne jegliche Zurschaustellung, einzig
Ausdruck findend als vollkommenes Aufgehen, vollkommene Selbstaufgabe im
Dienst an der Mission des Meisters, ohne auch nur den Namen Sivanandas
auszusprechen. Die Hingabe des Letzteren auf eine ansteckende Art und Weise
überschwänglich, wobei jeder Gedanke, jedes Wort und jede Handlung
unmissverständlich und ausdrücklich mit dem Meister in Verbindung
gebracht und auf ihn bezogen war. Der Ablauf der Guru Pada Puja und ihrer
Mantras ist ein Ausfluss der Hingabe zweier vollkommen unterschiedlicher
Guru-Bhakti-Kollegen und bewegt bis heute die Herzen Tausender Schüler
von Swami Sivananda und löst in ihnen neue, oft das ganze Leben transformierende
Erfahrungen aus. Swami Venkateshananda übernahm in den frühen
1950er Jahren diesen Ablauf der der Guru-Pada-Puja für seine Verehrung
von Meister Sivananda. Und die Zeremonie mit den heiligen Sandalen (Padukas)
des Meisters folgt demselben Schema. Ich habe nach den Guru Stotras noch
die Devi-Mantras hinzugefügt, da ich sie als sehr bedeutsam und berührend
erfahren habe.
Pauline
Maskwa hatte die Schrift „Guru Puja“ mit der Transkription und Bedeutung
der Mantren ursprünglich nur für ihren persönlichen Gebrauch
zusammengestellt und lediglich ein paar Kopien davon gemacht. Aber alle,
die sie zufälligerweise zu Gesicht bekamen, waren tief beeindruckt,
denn sie fanden es äußerst hilfreich, sie während der Puja
mitzulesen und auch die tiefe Bedeutung der Mantras zu verstehen. Und als
Yogi Hari aus Ft. Lauderdale, Florida (U.S.A) eine dieser Kopien sah, war
er sehr inspiriert und hatte die intuitive Eingebung, dass es eine Audiokassette
mit den gesungenen Mantras geben sollte, so dass das Buch und die
Kassette sich ideal ergänzen könnten. Innerhalb von einer Woche
produzierte er eine sehr gute, professionelle Kassette. Geheimnisvoll sind
die Wege von Gurudev Sivananda. Ich bete darum, dass die Gnade des Heiligen
Meisters auf uns allen sein möge.
N.V.
Karthikeyan
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Symbolik
Glocke:
Die Glocke wird geläutet, um äußere Geräusche auszuschließen,
den Geist nach innen zu wenden und ihn zur Konzentration zu bringen.
Licht
wird vor den Padukas , einem Bild von Swami Sivananda oder irgend einer
Form des Göttlichen. Das steht dafür, dass Gott reines Licht
ist (jyoti swarupa). Der Verehrer sagt: „O Gott! Du bist das aus sich selbst
heraus strahlende Licht des Universums. Du bist das Licht der Sonne, des
Mondes und des Feuers. Entferne die Dunkelheit in mir durch dein Göttliches
Licht. Möge mein Intellekt erleuchtet werden.“
Sandelholzpaste:
Der Gebrauch von Sandelholzpaste erinnert den Verehrer daran, dass er bei
irgendwelchen Schwierigkeiten geduldig sein sollte wie Sandelholz. Sandelholz
verströmt einen süßen Duft, wenn es zermahlen und zu Paste
verarbeitet wird. So sollte auch der Verehrer nicht murren und aufbegehren,
wenn Schwierigkeiten auftreten, sondern heiter und glücklich bleiben
und Lieblichkeit und Sanftheit verströmen wie Sandelholz, wenn es
gemahlen wird.
Kumkum:
Speziell zubereitetes rotes Pulver, das allen Götter geweiht ist,
insbesondere aber Devi, dem weiblichen Aspekt des Göttlichen.
Dhupa
(Räucherstäbchen) werden angezündet und vor die Padukas
gestellt. Der Duft und Rauch verbreitet sich im ganzen Raum und wirkt gleichzeitig
desinfizierend. Sie stehen symbolisch dafür, dass Gott alldurchdringend
ist und das ganze Universum mit Seiner lebendigen Gegenwart erfüllt.
Um uns daran zu erinnern werden Räucherstäbchen angezündet.
Der Verehrer betet auch: „Oh Herr! Lass die in mir latent vorhandenen Vasanas
(subtile Wünsche) und Samskaras (Eindrücke im Geist) vergehen
wie der Rauch dieses Räucherstäbchens. Lasse sie zu Asche werden.
Mach mich rein und unbefleckt.“
Kampfer:
Das Verbrennen von Kampfer heißt: Das Ego sollte sich auflösen
wie der Kampfer, so dass die individuelle Seele eins wird mit dem Höchsten
Licht der Lichter.
Wasser,
Blumen, Reis etc. werden während der Zeremonie dargebracht. Gott freut
sich selbst über die kleinste Gabe. Worum es wirklich geht, ist das
Herz des Verehrers. Krishna sagt in der Bhagavad Gita (wichtige indische
heilige Schrift): „Wer auch immer ein Blatt, eine Frucht oder selbst Wasser
mit Hingabe opfert, das nehme ich an, wenn es mit liebendem Herzen geopfert
wird.“
Der
Nutzen von Prasad (Nahrung, die Gott dargebracht und so gesegnet wurde)
und Charanamrit (Milch, mit der während der Puja der Verehrungsgegenstand
übergossen wurde) ist unbeschreiblich. Sie haben die Kraft, das Aussehen
eines Person völlig zu verändern, Krankheiten zu heilen und selbst
Tote ins Leben zurückzurufen. Prasad löst alle Fehler und Leiden
auf. Prasad ist die symbolische Opfergabe an Gott. Der Verehrer opfert
Süßigkeiten, Reis, Früchte, Milch und ähnliches. Nachdem
sie Gott dargebracht worden sind, werden sie unter den Anwesenden verteilt.
Das innere Einstellung (Bhava) des Opfernden ist dabei sehr wichtig.
„Vernachlässige
äußere Symbole nicht. Sie sind sehr nützlich. Richtig betrachtet,
wird man feststellen, dass sie eine sehr wichtige Rolle im materiellen
und spirituellen Leben spielen. Obwohl sie sehr einfach und unwichtig erscheinen
mögen, sind sie dennoch wohl begründet und wirkungsvoll.“
Swami
Sivananda „Treasure of Teachings“
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Vorbereitung
der Puja
Ein
Altar mit einem Bild von Swami Sivananda – es können zusätzlich
auch Bilder anderer Heiliger oder Götter aufgestellt werden - wird
aufgebaut. Alles, was für die Puja gebraucht wird, wird zusammengetragen
und in Reichweite hingestellt: Die Guru-Padukas auf einer Platte, Milch
in Schüsseln, reines Wasser, Blumen und Girlanden, Sandelholzpaste,
Kumkum, Räucherstäbchen, Kerzen, Kampfer, Früchte, Süßigkeiten,
Reis, saubere Handtücher etc.
Vor
der Puja nimmt der Pujari wenn möglich ein Bad oder wäscht die
Füße, Hände und das Gesicht und zieht frische, saubere
Kleidung an.
Bevor
die eigentliche Zeremonie beginnt, ist es ratsam, einige Bhajans (spirituelle
Lieder) und Kirtans (Mantras verschiedener Namen Gottes) zu singen, um
den Geist zu erheben und die entsprechende Atmosphäre und Stimmung
bei den Teilnehmern zu erzeugen.
Das
Durchführen der Puja und die Mantras, die dabei jeweils rezitiert
werden, sind in größerer Schrift angegeben. Unter dem allgemeinen
Text für die Handlungen während der Puja stehen in kleinerer
Schrift allgemeine Erläuterungen und Erklärungen dazu. Die deutsche
Übersetzung der Mantras folgt direkt nach den Sanskritmantras.
Ablauf
der Puja
Avahana
- Anrufung
Zünde
vor Beginn der Puja ein paar Räucherstäbchen und eine Öllampe
oder Kerze an. Das angezündete Licht ist ein Symbol der Anwesenheit
Gottes bei dieser heiligen Verehrungshandlung.
Die
Puja beginnt, indem der Pujari die Glocke läutet und drei mal „OM“
singt, wobei alle Teilnehmer ebenfalls mitsingen.
Alle
religiösen und spirituellen Praktiken beginnen mit dem dreimaligen
Singen von OM. OM gilt als das glücksheißendste aller Mantras
(Shabda-Brahman, der Klang Brahmans, des Absoluten), mit dem die Schöpfung
begann und aus dem das Gayatri Mantra (eine Anrufung der Gegenwart Gottes
als Licht und Erleuchtung) und die Veden (älteste indische heilige
Schriften) entstanden sind. Daher verleiht das Singen von und das Meditieren
über OM Bhoga und Moksha (Wohlstand und Befreiung), da OM beides ist,
sowohl das Relative als auch das Absolute. Singt man OM drei Mal mit der
richtigen inneren Einstellung (Bhava) und dem richtigen Verständnis,
hilft dies, sich auf die Schöpfung als Ganzes auf allen Ebenen sowie
auch auf die Wirklichkeit einzustimmen.
Glocke:
Die Glocke wird geläutet, um äußere Geräusche auszuschließen
und den Geist zu konzentrieren.
OM
..... OM ..... OM
Während
er die Glocke läutet, opfert der Pujari (derjenige, der das Ritual
ausführt) mit jedem „Namah“ eine Blume:
Om
Gam Ganapataye Namah
Om
Gum Gurubhyo Namah
Om
Aim Saraswatyai Namah
Om,
Gruß an Ganesha
Om,
Gruß an die Gurus, die spirituellen Meister
Om,
Gruß an Saraswati, die Göttliche Mutter
Dann
wird mit den folgenden Mantras Ganesha, der Aspekt des Göttlichen,
der für Erfolgs und die Beseitigung von Hindernissen steht, angerufen
und verehrt. (Dabei wird die Glocke weiter ununterbrochen geläutet.
Halte ein paar Blüten in der anderen Hand).
Om
Sumukhaschaika Dantashcha
Kapilo
Gajakarnakah
Lambodarashcha
Vikato
Vighnaraajo
Ganaadhipah
Dhumaketur
Ganaadhyaksho
Phaalachandro
Gajaananah
Dwaadashaitaani
Naamaani
Yah
Pathet Shrunuyaadapi
Sarvakaarya
Samaarambhe
Vighnastasya
Na Jaayate
Um
alle Hindernisse zu beseitigen, muß man über Ganesha meditieren,
der weiß gekleidet ist, der alldurchdringend ist und strahlend wie
der Mond, der vier Arme hat und anmutig lächelt.
Dieses
Mantra beinhaltet zwölf Namen Ganeshas. Singt oder hört man diese
zwölf Namen vor Beginn egal welchen Unterfangens, werden alle Hindernisse
beseitigt und der Erfolg ist gesichert
Om
Shuklaambaradharam Vishnum
Shashivarnam
Chaturbhujam
Prasanna
Vadanam Dhyaayet
Sarva
Vighnopashaantaye
(opfere
die Blumen und ein wenig Wasser)
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Guru
Stotras
Dann
wird der Guru mit den folgenden Guru-Stotras verehrt. Während des
Singens dieser Stotras sind die Hände gefaltet und es wird mit geschlossenen
Augen eine meditative Stimmung beibehalten.
Om
Brahmaanandam Parama Sukhadam
Kevalam
Jnaanamurtim
Dvandvaateetam
Gagana Sadresham
Tatvamasyaadi
Lakshyam
Ekam
Nityam Vimalamachalam
Sarvadhee
Saakshibhutam
Bhaavaateetam
Triguna Rahitam
Sadgurum
Tam Namaami
Ich
verneige mich vor dem Guru, der das Absolute ist, eine Verkörperung
von Glückseligkeit, der höchste Wonne schenkt. Er befindet sich
jenseits der Dualität und verkörpert alles Wissen. Er ist alldurchdringend
wie der Himmel, eins, ewig, rein und beständig. Er hat das Ziel der
Formel „Tat Tvam asi“, „Du bist Das“, erreicht. Verehrung dem Weisheitslehrer.
Er kennt alle Gedanken. Er ist frei von den drei Gunas (den drei Grundeigenschaften
der Natur) und jenseits aller geistigen und physischen Vorstellungen.
Ajnaana
Timiraandhasya
Jnaanaanjana
Shalaakayaa
Chakshurun
Meelitam Yena
Tasmai
Shree Gurave Namah
Verehrung
dem Guru, der mit dem Skalpell der Weisheit die Augen dessen öffnet,
der blind ist vom Dunkel der Unwissenheit.
Gurur
Brahmaa Gurur Vishnur
Gurur
Devo Maheshwarah
Guruh
Saakshaat Param Brahma
Tasmai
Shree Gurave Namah
Der
Guru ist der Schöpfer (Brahma), der Erhalter und Beschützer (Vishnu)
und der Zerstörer (Shiva). Der Guru ist eins mit dem höchsten
Absoluten (Brahman). Verehrung dem Guru.
Dhyaanamulam
Guror Murtih
Pujaamulam
Guroh Padam
Mantramulam
Guror Vaakyam
Mokshamulam
Guroh Kripaa
Die
Gestalt des Guru ist die Wurzel (Unterstützung) der Meditation. Die
Füße des Guru sind verehrungswürdig. Der Guru lehrt die
Wurzel (Essenz) aller Mantras. Die Gnade des Guru ist die Wurzel (das Mittel)
der Befreiung.
Mannaathah
Shree Jagannaathah
Madguru
Shree Jagadguruh
Mamaatmaa
Sarva-Bhutaatmaa
Tasmai
Shree Gurave Namah
Ich
verneige mich vor dem Guru. Er ist ebenso mein Gott wie der Gott des ganzen
Universums, mein Lehrer wie der Lehrer des ganzen Universums, mein eigenes
Selbst und das Selbst aller Wesen.
Yasya
Deve Paraa Bhaktih
Yathaa
Deve Tathaa Gurau
Tasyaite
Kathitaa Hyarthaah
Prakaasante
Mahaatmanah
Derjenige,
dessen Hingabe an Gott groß ist und dessen Hingabe an den Guru genauso
groß ist wie die Hingabe an den Herrn, dieser hochentwickelten Seele
steht all das Wissen der Schriften offenbart zur Verfügung.
Wer
höchste Hingabe zu Gott hat und ebenso große Hingabe zum spirituellen
Lehrer, dieser hochstehenden Seele ist alles Wissen der Schriften offenbar.
Om
Namah Sivaanandaaya Gurave
Satchidaananda
Murtaye
Nishprapanchaaya
Shaantaaya
Niraalambaaya
Tejase
OM.
Ich verneige mich vor Sivananda, dem Guru, der reines Sein, Wissen und
Glückseligkeit verkörpert, der auf ewig voller Frieden ist ,
frei von weltlichem Bewusstsein, der keinerlei äußere Unterstützung
benötigt und der leuchtet wie die Sonne.
Mit
den folgenden Mantras wird die Gegenwart und Gnade der Göttlichen
Mutter, der Universellen Energie, angerufen:
Durge
Smritaa Harasi
Bheetimaseshajantoh
Swasthaih
Smritaa Matimateeva
Shubhaam
Dadaasi
Oh
Göttliche Mutter, wenn die Menschen sich in schweren Zeiten an Dich
erinnern, beseitigst Du all ihre Furcht vollständig. Wenn sie in glücklichen
und guten Zeiten an Dich denken, schenkst Du ihnen noch größeres
Glück und Wohlstand.
Daaridraya-Duhkha-Bhaya
Haarini
Kaa
Tvadanyaa
Sarvopakaarakaranaaya
Sadaardrachittaa
O Devi,
du befreist von Armut, Leiden und Furcht. Wen außer Dir gäbe
es, der stets bedacht wäre auf das Wohl aller und ein mitfühlendes
Herz hätte, jedem zu helfen?
Om
Sarva Mangala Mangalye
Shive
Sarvaartha Saadhike
Sharanye
Tryambake Gauri
Naaraayani
Namostute
Verneigung
vor Durga, die allen Erfolg in sich birgt, deren Gestalt glücksverheißend
ist. Sie verleiht ihren Verehrern Wohlstand, ist Zuflucht für alle
und dreiäugig. Sie ist die Göttliche Energie (Narayani) von Narayana
(Gott in seiner Form als Urwesen, aus dem die ganze Schöpfung entspringt).
Shrishti-Sthiti-Vinaashaanaam
Shaktibhute
Sanaatani
Gunaashraye
Gunamaye
Naaraayani
Namostute
Verehrung
Narayani (weibl. schöpferischer Aspekt; anderer Name für Lakshmi,
die Göttin der Schönheit, des Glücks und des Wohlergehens)
, die die Macht von Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung hat.
Gruß Dir, o Devi (Göttin). Du bist die Kraft hinter den drei
Gunas (Grundeigenschaften der Natur) sowie auch ihre Verkörperung.
Sharanaagata
Deenaarta
Paritraana
Paraayane
Sarvasyaartihare
Devi
Naaraayani
Namostute
Verehrung
Narayani. Sie hilft den Niedergeschlagenen und Unglücklichen, die
Zuflucht zu Ihr nehmen. Gruß Dir, o Göttin, die Du Deine Verehrer
von allen Leiden befreist.
Nun
wird wieder mit der Glocke geklingelt, während die folgenden Namen
von Ganesha gesungen werden:
Om
Ganaanaam Twaa Ganapatim Havaa-
Mahe
Kavim Kaveenaam Upamasravas-
Tamam;
Jyeshtharaajam Brahmanaam
Brahmanaspata
aa Nah Shrunwan-Nuti-
Bhih
Seeda Saadanam.
Om
Shree Mahaaganapataye Namah
Wir
rufen Ganapati (anderer Name für Ganesha) an, den Anführer der
göttlichen Heerscharen, den Meister aller Gelehrsamkeit und Weisheit.
Er ist der Größte und Beste und ist wahrhaft Brahman, das höchste
Absolute. Verehrung dem großartigen Ganapati.
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Abhishekam
Nach
diesen Anrufungsmantras beginnt nun das Abhisheka, das rituelle Übergießen
des Puja-Gegenstandes. Die Padukas (Sandalen) werden mit Milch – manchmal
auch Honig und Rosenwasser oder Gangeswasser – übergossen. Dabei wird
das Purusha Suktam und das Narayana Suktam gesungen:
PURUSHA
SUKTAM
(Hymne
an das Kosmische Göttliche Wesen)
Om
Sahasra Sheershaa Purushah
Sahasraakshah
Sahasrapaat
Sa
Bhumim Vishvato Vrutvaa
Atyatishthad
Dasaangulam
Purusha
Evedam Sarvam
Yadbhutam
Yaccha Bhavyam
Utaamritattwasyeshaanah
Yadanne
Naati Rohati
Etaavaanasya
Mahimaa
Ato
Jyaayaamshcha Purushah
Paado-Asya
Vishwaa Bhutaani
Tripaadasyaamritam
Divi
Der
Purusha, das Kosmische Wesen, hat tausend Köpfe, tausend Augen, tausend
Füße. Er umschließt die Erde ganz und ragt zehn Fingerlängen
über sie hinaus. Alles Existierende ist allein der Purusha. Alles,
was jemals war und immer sein wird ist Purusha. Er ist der Herr der Unsterblichkeit,
denn in seiner Form als Nahrung (steht für das Universum) transzendiert
er alles. So herrlich und noch großartiger ist der Purusha. Ein Viertel
von Ihm ist die Schöpfung, alle Wesen, (während) drei Viertel
von Ihm als das Unsterbliche Wesen darüber steht.
Anmerkung:
Dies ist das erste Mantra des berühmten Purusha-Suktam der Veden,
in der Entstehung der Schöpfung in ihrer Gesamtheit geschildert wird
als Kosmische Persönlichkeit, als universelles Bewusstsein hinter
allen Erscheinungsformen. Das Wort „Erde“ ist im Sinne von „die gesamte
Schöpfung“ zu verstehen. „Dasangulam“ wird als „zehn Fingerlängen“
interpretiert, was sich auf die Entfernung zwischen Herz und Bauchnabel
bezieht, wobei das Herz als Sitz des Atman (des Selbst) gilt und der Nabel
als Wurzel der physischen Erscheinungsform. „Zehn“ steht oft auch für
„Unendlichkeit“ , denn die Zahlen gehen eigentlich nur bis neuen. Alles
darüber gilt als zahllos, unendlich.
Tripaadurdhwa
Udait-Purushah
Paado
Syehaa Bhavaat Punah
Tato
Vishvang Vyakraamat
Saa
Shanaanashane Abhi
Tasmaad
Viraada Jaayata
Viraajo
Adhi Purushah
Sa
Jaato Atyarichyata
Pashchaad
Bhumi Matho Purah
Der
dreifüßige (d.h. unsterbliche) Purusha stand über allem.
Einer seiner Füße war dies (die Welt des Werdens). Dann durchdrang
er (alles) allumfassend, das Bewusste wie auch das Unbewusste. Aus diesem
(Höchsten Wesen) entsprang der Kosmische Organismus (Virat) und in
diesem Kosmischen Körper manifestierte sich die allgegenwärtige
Intelligenz. Nachdem Er sich so manifestiert hatte, erschien Er als Vielheit,
als diese Erde und dieser Körper.
Yat
Purushena Havishaa
Devaa
Yajna Matanvata
Vasanto
Asyaa Seedaajyam
Greeshma
Idhmas-Sharaddhavih
Die
Devas (Engelswesen) führten geistig ein allumfassendes Opferritual
mit dem Purusha selbst als Opfergabe aus (da es nichts Materielles
außer dem Purusha gab). Der Frühling war die gereinigte Butter,
der Sommer das Brennmaterial und er Herbst die Opfergabe.
Saptaasyaasan
Paridhayah
Trih
Sapta Samidhah Kritaah
Devaa
Yadyajnam Tanvaanaah
Abadhnan
Purusham Pashum
Es
gab sieben Einfriedungen am heiligen Altar (die sieben Versmaße,
wie beim Gayatri ) und einundzwanzig (die zwölf Monate, die fünf
Jahreszeiten, die drei Welten und die Sonne) Baumstämme als heiliges
Brennmaterial, als die Götter (die Pranas - die Lebensenergien -,
die Sinne und der Geist) das universelle Opfer mit dem Höchsten Purusha
als das Objekt der Verehrung zelebrierten.
Tam
Yajnam Barhishi Praukshan
Purusham
Jaatamagratah
Tena
Devaa Ayajanta
Saadhayaa
Rishayashcha Ye
Ihre
Opfergabe bestand darin, dass sie den Purusha als Gegenstand ihrer Meditation
wählten. Er, der vor aller Schöpfung war und sie, die Devas (Engelswesen),
Sadhyas (Götterwesen, die yajnas, Feueropfer, und die Gebete der Veden
repräsentieren) und Rishis (Weise, Seher) führten (dieses erste
Opfer) aus.
Tasmaat
Yajnaat Sarvahutah
Sambhritam
Prishadaajyam
Pashum
Staam Shchakre Vaayavyaan
AAranyaan
Graamyaashcha Ye
Tasmaad
Yajnaat Sarvahutah
Richah
Saamaani Jajnire
Chchandaamsi
Jajnire Tasmaat
Yajus
Tasmaad Ajaayata
Aus
diesem (Purusha) in Form einer universellen Opfergabe entstand die heilige
Mischung aus Yoghurt und Ghee (gereinigte Butter) (für die Opfergabe).
(Dann) schuf er die Wesen der Lüfte, die Tiere des Waldes und auch
die Haustiere. Aus diesem (Purusha), der allumfassenden Opfergabe, entstanden
die Riks (Verse des Rigveda ) und Samans (Lieder des Samaveda6)erschaffen;
aus Ihm wurden die Versmaße (der Mantras) und die Yajus (Opfersprüche
des Yajurveda6) geboren.
Tasmaadaswaa
Ajaayanta
Ye
Ke Chobhayaa Datah
Gaavo
Ha Jajnire Tasmaat
Tasmaaji-Jaaataa
Ajaavayah
Yat-Purusham
Vyadadhuh
Katidhaa
Vyakalpayan
Mukham
Kimasya Kau Baahu
Kaavuru
Paadaavuchyete
Aus
Ihm gingen die Pferde und Tiere mit zwei Zahnreihen hervor, sowie die Kühe,
Ziegen und Schafe. Und in wie viele Teile teilten sie den Purusha in ihrer
Meditation über Ihn? Was wurde aus Seinem Mund, Seinen Augen, Seinen
Beine, Seinen Füßen?
Brahmanosya
Mukhamaaseet
Baau
Raajanyah Kritah
Uru
Tadasya Yad Vaishyah
Padbhyaam
Shudro Ajaayata
Chandramaa
Manaso Jaatah
Chakshoh
Suryo Ajaayata
Mukhaadindrashchaagnish
Cha
Praanaad-Vaayurajaayata
Das
Brahmana (spirituelle Weisheit und Größe) war sein Mund. Der
Stand der Kshatriya (Geschick in der Verwaltung und Kriegführung))
waren seine Arme. Seine Beine wurden zu Vaisya (Wirtschaft, Unternehmen).
Aus Seinen Füßen entstand Shudra (erzeugende und
erhaltende Kraft). Der Mond (Symbol des Geistes) ging aus Seinem (Kosmischen)
Geist hervor; die Sonne (Symbol des wahren Selbst und Bewusstseins) aus
Seinen Augen. Indra (Kraft des Beherrschens und der aktiven Handlung)
und A gni (Willenskraft) kamen aus Seinem Mund; aus Seiner Lebensenergie
wurde Va yu (Luft) geboren.
Naabhyaa
AAseedantariksham
Sheershno
Dyauh Samavartaka
Padbhyaam
Bhumir Dishah Srotraat
Tathaa
Lokaanakalpayan
(In
dieser universellen Meditation als Opfer) entstand das Firmament aus Seinem
Nabel, die Himmel aus Seinem Kopf, die Erde aus Seinen Füßen,
aus Seinen Ohren der Raum, die vier Himmelsrichtungen; - so schufen sie
die Welten.
Vedaahametam
Purusham Mahaantam
AAditya
Varnam Tamasastu Paare
Sarvaani
Rupaani Vichitya Dheerah
Naamaani
Kritwaa-Bhivadan Yadaaste
Dhaataa
Purastaadyamudaajahaara
Shakrah
Pravidwaan Pradishashchatasrah
Tamevam
Vidwaanamrita Iha Bhavati
Naanyah
Panthaa Ayanaaye Vidyate
Mittels
dieses Opfer (der universellen Meditation) verehrten die Götter das
Opfer (das allumfassende Wesen) und vollbrachten (visualisierten) es so.
Dies war die ursprüngliche Schöpfung und die ihr zugrundeliegenden
Gesetzte (die die Schöpfung erhalten). Diejenigen großen Verehrer
(des Kosmischen Seins mittels dieser Art der Meditation) erreichen jenen
himmlischen Wohnsitz, wo jene ursprünglichen Meditierenden wohnen
(die oben erwähnten Götter und Himmelswesen), die das allumfassende
Wesen erstmals so verehrten.
Yajnena
Yajnamayajanta Devaah
Taani
Dharmaani Prathamaanyaasan
Te
Ha Naakam Mahimaanah Sachante
Yatra
Purve Saadhyaah Santi Devaah
Ich
kenne diesen Großen Purusha, der wie die Sonne jenseits der Dunkelheit
scheint. Nur wenn man Ihn kennt, überwindet man den Tod; es gibt keinen
anderen Weg, dorthin zu gelangen.
Die
nachfolgenden Verse verherrlichen schrittweise auf verschiedene Weise die
kosmische Kreativität und die Macht Gottes in all seinen Formen.
(Weitere
Erläuterungen siehe im Anhang A)
Adbhyah
Sambhutah Prithivyai Rasaachcha
Vishwakarmanah
Samavarttataadhi
Tasya
Twashtaa Vidadha Drupameti
Tatpurushasya
Vishwa-Maajaanamagre
Vedaahametam
Purusham Mahaantam
AAditya
Varnam Tamasahparastaat
Tamevam
Vidwaanamrita Iha Bhavati
Naanyah
Panthaa Vidyateayanaaya
Prajaapatishcharati
Garbhe Antah
Ajaayamaano
Badhudhaa Vijaayate
Tasya
Dheeraah Parijaananti Yonim
Mareecheenaam
Padamichchanti Vedhasah
Yo
Devebhya AAtapati
Yo
Devaanaam Purohitah
Purvo
Yo Devebhyo Jaatah
Namo
Ruchaaya Braahmaye
Rucham
Braahmam Janayantah
Devaa
Agre Tadabruvan
Yastwaivam
Braahmano Vidyaat
Tasya
Devaa Asan Vashe
Hreeshchate
Lakshmeeshcha Patnyau
Ahoraatre
Paarshwe
Nakshatraani
Rupam
Ashwinau
Vyaattam
Ishtam
Manishaana
Amum
Manishaana
Sarvam
Manishaana
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Naaraayana
Suktam
(Hymne
an Narayana )
Sahasrasheersham
Devam
Vishwaaksham
Vishwashambhuvam
Vishwam
Naaraayanam Deva-
Maksharam
Paramam Padam
Dieses
Universum ist das Ewige Wesen (Narayana), das Unvergängliche, das
Höchste, das Ziel, mit vielen Köpfen und Augen (d.h. allgegenwärtig
und allwissend), das Strahlende, die Quelle der Wonne für das ganze
Universum.
Vishwatah
Paramaan Nityam
Vishwam
Naaraayanam Harim
Vishwamevedam
Purushas-
Tadvishwamupajeevati
Dieses
Universum ist nichts anderes als das Höchste Wesen (Purusha). Daher
besteht es aus DEM, dem Unvergänglichen, das das Universum (in jeglicher
Weise) transzendiert, - das allgegenwärtige Absolute, das alle Fehler
vernichtet.
Patim
Vishwasyaatmeshwaram
Shaaswatam
Shivamachyutam
Naaraayanam
Mahaajneyam
Vishwaatmaanam
Paraayanam
(Er
ist) der Beschützer des Universums, der Gott aller Seelen (also des
Selbst), der Ewige, der Glückbringende, der Unzerstörbare, das
Ziel der ganzen Schöpfung, das Höchste, wert, erkannt zu werden,
die Seele aller Wesen und zuverlässige Zuflucht.
Naaraayana
Paro Jyoti-
Ratmaa
Naaraayanah Parah
Naaraayana
Param Brahma
Tattwam
Naaraayanah Parah
Naaraayana
Paro Dhyaataa
Dhyaanam
Naaraayanah Parah
Narayana
ist das Höchste Absolute, die Höchste Wirklichkeit, ist das Höchste
Licht. Narayana ist das Höchste Selbst, der Höchste Meditierende,
die Höchste Meditation.
Yachcha
Kinchit Jagat Sarvam
Drishyate
Shruyatepi Vaa
Antar
Bahishcha Tatsarvam
Vyaapya
Naaraayanah Sthitah
Wie
auch immer dieses Universum sich zeigt – was man sieht oder hört –
alles ist innen und außen gleichermaßen durchdrungen von diesem
Immerwährenden Göttlichen Wesen (Narayana).
Anantamavyayam
Kavim Samu-
Drentam
Vishwa Sambhuvam
Padma
Kosha Prateekaasham
Hridayam
Chaapyadho Mukham
Er
ist das Unbegrenzte, Unvergängliche, Allgegenwärtige das im Ozean
des Herzens wohnt. Er ist die Ursache allen Glücks im Weltall, das
Höchste Ziel allen Strebens. Er manifestiert sich auf subtile Weisde
im Herzen, wie die im Inneren verbrogene Knospe einer Lotusblume.
Adho
Nishtyaa Vitastyaante
Naabhyaamupari
Tishthati
Jwaalamaalaa
Kulam Bhaati
Vishwasyaayatanam
Mahat
Etwa
eine Handlänge unter der Kehle, oberhalb des Nabels – also im Herzen,
dem Sitz des Reinen Bewusstseins im Menschen auf der relativen physischen
Ebene -, erstrahlt die großartige Wohnstätte des Universums,
geschmückt mit einem Flammenkranz.
Santatam
Shilaabhistu
Lambatyaa
Koshasannibham
Tasyaante
Sushiram Sukshmam
Tasmin
Sarvam Pratishthitam
Von
allen Seiten von Kreisläufen (Arterien) umgeben, hängt die Lotusknospe
des Herzen nach unten. Sie umschließt einen feinen Raum (eine schmale
Öffnung, Sushumna Nadi ,)in dem die Grundessenz aller Dinge vorhanden
ist.
Tasye
Madhye Mahaanagnir
Vishwaarchir
Vishvato Mukhah
Sograbhug-Vibhajan
Tishthan-
Naahaara
Majarah Kavih
In
diesem Raum im Herzen befindet sich das große lodernde Feuer der
Unvergänglichkeit und Allwissenheit. Es züngelt in alle Richtungen
aus, schaut überall hin und nimmt die Nahrung auf, die ihm gereicht
wird.
Tirya
Gurdhwa Madhash – Shaayee
Rashmayastasya
Santataa
Santaapayati
Swam Deha
Maapaadatalamastagah
Tasya
Madhye Vahnishikhaa
Aneeyordhwaa
Vyavasthitah
Die
Strahlen dehnen sich weit nach allen Seiten, nach oben und nach unten aus
und erwärmen den ganzen Körper vom Kopf bis zu den Füßen.
In der Mitte dieser Flamme ist das Herz, die Zunge, des Feuers, als das
feinste und subtilste aller Dinge.
(Anmerkung:
Wegen der Anhaftungen und Verstrickungen des Jiva in weltliche Vergnügen
und Leiden, ist das Bewusstsein in potentieller und in realisierter Ausrichtung
auf äußere Dinge latent vorhanden. So leuchtet es wie eine winzige
Stichflamme inmitten der dunklen Wolken der Unwissenheit. Sowie sich das
Individuum über das Weltliche erhebt, wird das Bewusstsein als das
Unendliche
erkannt.)
Neelatoyada
Madhyasthaad
Vidyullekheva
Bhaaswaraa
Neevaarashuka
Vattanvee Peetaa
Bhaaswatyanupamaa
Strahlend
wie das Aufleuchten des Blitzstrahls in blauen, regenschweren Wolken, schlank
wie die Ähren des Getreides, goldgelb, fein wie das winzigste Atom,
so herrlich glüht (diese Feuerzunge).
Tasyaah
Shikhaayaa Madhye
Paramaatmaa
Vyavasthitah
Sa
Brahma Sa Shivah Sa Harih Sendrah
Soksharah
Paramah Swaraat
In
der Mitte dieser Flamme wohnt das Höchste Selbst. Dieses (Selbst)
ist Brahma (der Schöpfer), Shiva (der Zerstörer), Hari (der Beschützer),
Indra (der Lenker), das Unvergängliche, das Absolute, das aus sich
selbst existierende Wesen.
Ritam
Satyam Param Brahma
Purusham
Krishna Pingalam
Urdhwaretam
Virupaaksham
Vishwarupaaya
Vai Namo Namah
Wieder
und wieder verehren wir dieses Wesen in allen Formen, das die Wahrheit,
das Gesetz, das höchste Absolute ist, diesen Purusha von blau-gelber
Farbe, die geballte Kraft, Ihn, der alles sieht.
Naaraayanaaya
Vidmahe
Vaasudevaaya
Dheemahi
Tanno
Vishnuh Prachodayaat
Wir
verbinden uns mit Narayana13 und meditieren auf Vaasudeva . Möge Vishnu
uns (zum großen Ziel) führen.
Vishnornukam
Veeryaani Pravocham
Yah
Paarthivaani Vimame Rajaamsi Yo
Askabhaayaduttaram
Sadhastham Vi –
Chakramaanas
Tredhorugaayo Vishno
Raraatamasi
Vishnoh Prishthamasi Vishnoh
Schaptre
Stho Vishnos Syurasi
Vishnor
Dhruvamasi Vaishnavamasi Vishnave Twaa
Om
Shaantih Shaantih Shaantih
Welche
wertvolle Eigenschaft und Tat des alldurchdringenden Vishnu soll ich verherrlichen?
Er umschließt die Erde und den Himmel bis hin zum winzigsten Staubkorn
der Schöpfung. Vishnu stützt die Wohnstätte der Götter
und verhindert deren Erschütterung. Er macht drei Schritte (das bezieht
sich auf die drei Schritte, die Vishnu in seiner Inkarnation als Vamana
gemacht hat, bzw. auf die drei Schritte, die die Sonne am Himmel im Verlauf
des Tages macht, oder auch auf die Gestalt Vishnus als Agni11, Vayu12 und
Surya ) als der glorreiche, verherrlichte Eine.
Oh
Du, der Du Gegenstand von Yajna (Feueropfer) bist, der du Vorder- und Rückseite
der Gesalt Vishnus in Form eines Feueropfers bist, Du, der sein Mund und
seine Glieder bist. Du bist die standhafte Stütze. Du bist wahrhaft
Vishnu. Ich verbeuge mich vor Dir.
Om.
Möge Frieden, Frieden, Frieden sein
(Weitere
Erläuterungen siehe Anhang B)
Fahre
mit reinem Wasser mit dem Abhisheka (rituelles Baden) fort und rezitiere
dabei das Maha-Mrityunjaya-Mantra drei Mal oder öfter:
Om
Tryambakam Yajaamahe
Sugandhim
Pushtivardhanam
Urvaarukamiva
Bandhanaan –
Mrityor
Muksheeya Maamritat (3x oder öfter)
Om.
Wir verehren den dreiäugigen Gott Shiva, der wohlriechend ist und
alle Wesen nährt; Möge Er vom Tod befreien und zur Unsterblichkeit
führen, so wie die eine reife Gurke von der Pflanze abfällt.
Om
Namo Bhagavate Sivaanandaaya
Om
Tachcham Yoraavrineemahe
Gaatum
Yajnaaya
Gaatum
Yajnapataye
Daivee
Swastirastu Nah
Swastir
Maanushebhyah
Urdhwam
Jigaatu Bheshajam
Sham
No Astu Dwipade Sham Chatushpade
Om
Shaantih Shaantih Shaantih
Dies
ist ebenfalls eine allgemeine Anrufung aller himmlischen Wesen für
Frieden und Wohlergehen aller Lebewesen auf Erden.
Damit
ist das rituelle Baden beendet.
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Alankara
– Padukas trocknen und schmücken
Als
nächstes werden die Padukas genommen und sorgfältig abgetrocknet.
Anschließend wird das folgende Mantra gesungen und Sandelholzpaste
auf die Padukas aufgetragen:
Om
Gandha Dwaaraam Duraadharshaam
Nityapushtaam
Kareeshineem
EEwareem
Sarvabhutaanaam
Taamihopahwaye
Shriyam
Gandham
Dhaarayaami (3 x)
Om
Namo Bhagavate Sivaanandaaya (3 x)
Dies
ist eine Anrufung in Verbindung mit dem Auftragen von Sandelholzpaste auf
die Padukas während der Zeremonie. Sandelholzpaste repräsentiert
die Essenz aller Essenzen und gilt als besonders mit göttlicher Energie
aufgeladenes Heilmedium. „Diese Sandelholzpaste opfere ich.“
Als
nächstes wird Kumkum (rotes Pulver) über die Sandelholzpaste
aufgetragen, wobei das folgende Mantra gesungen wird:
Gandhasyopari
Kumkumam Samarpayaami
Om
Namo Bhagavate Sivaanandaaya (3x)
„Ich
trage Kumkuma (rotes Pulver) über der Sandelholzpaste auf.“
Nachdem
man Sandelholzpaste und Kumkum aufgetragen hat, legt man eine Blumengirlande
oder ein paar Blüten auf die Padukas.
Shanti
Mantras
Der
Pujari (der Ausführende des Rituals) singt jetzt die Shaanti Mantras,
die Friedensmantras.
Bedeutung
der Shanti Mantras:
Sie
stammen aus den Veden und richten sich an die göttlichen Kräfte,
die das Weltall steuern. Sie haben die Fähigkeit, Frieden und Harmonie
auf allen Ebenen unserer Persönlichkeit - physisch, sinnlich, geistig
und intellektuell - zu bringen.
Sie
werden Shanti Mantras, Friedensgesänge, genannt, weil sie Frieden
in unseren Geist bringen, indem sie uns von den drei Arten von Leiden (Taapaas)
befreien, nämlich:
(1)
Adhyatmika, Leiden, das aus uns selbst entsteht wie etwa Schmerz, Krankheit
etc.
(2)
Adhibhautika, Leiden, das von anderen Wesen kommt, von Menschen, Tieren,
Insekten etc.
(3)
Adhidaivika, Leiden, das durch Naturkräfte verursacht wird, wie Gewitter,
Vulkanausbrüche, Stürme, Überschwemmungen, Erdbeben usw.
Da uns diese Manten von den drei Arten von Leiden, enden sie jeweils mit
drei Mal „Shanti“.
Shaanti
Mantras
1.
Om Sham No Mitrah Sham Varunah
Sham
No Bhavatvaryamaa
Sham
Na Indro Brihaspathi
Sham
No Vishnururukramah
Namo
Brahmane Namaste Vaayo
Twameva
Pratyaksham Brahmaasi
Twaameva
Pratyaksham Brahma Vadishyaami
Ritam
Vadishyaami Satyam Vadishyaami
Tanmaamavatu
Tadvaktaaramavatu
Avatu
Maam Avatu Vaktaaram
Om
Shaantih Shaantih Shaantih
1.
Om. Mögen Mitra (die Sonne), Varuna (Gott der Wasser) und Aryama (Gott
des spirituellen Strebens nach Wahrheit) gut zu uns sein. Mögen Indra
(der König der Götter), Brihaspati (der Lehrer der Götter)
und Vishnu, der große Schritte macht, gut zu uns sein. Verneigung
vor Brahman (dem Absoluten). Verneigung vor Dir, o Vayu (Gott des Windes).
Du bist wirklich das sichtbare Brahman. Ich werde Dich als das sichtbare
Brahman verkünden. Ich werde Dich das Gerechte und Wahre nennen. Möge
das Göttliche mich beschützen. Möge Es den Lehrer beschützen.
Om
Frieden, Frieden, Frieden
(Varuna,
Aryama, Indra, Brihaspati und Vishnu stehen für besondere göttliche
Wesenheiten bzw. Eigenschaften in der himmlischen Hierarchie)
2.
Om Saha Naavavatu
Sahanau
Bhunaktu
Saha
Veeryam Karavaavahai
Tejasvi
Naavadheetamastu
Maa
Vidvishaavahai
Om
Shaantih Shaantih Shaantih
2.
Om. Möge Das Göttliche uns beide beschützen, Lehrer und
Schüler. Möge Es uns beide die Wonne der Befreiung (Mukti) genießen
lassen. Mögen wir uns beide anstrengen, die wahre Bedeutung der Schriften
zu erfassen. Möge unser Lernen fruchtbar sein. Mögen wir niemals
miteinander streiten.
Om
Frieden, Frieden, Frieden
3.
Om Yashchchandasaamrishabho Vishwarupah
Chhandobhyoadhyamritaat
Sambabhuva
Sa
Mendro Medhayaa Sprinotu
Amritasya
devadhaarano Bhuyaasam
Shareeram
Me Vicharshanam
Jihwaa
Me Madhumattamaa
Karnaabhyaam
Bhuri Vishruvam
Brahmanah
Koshosi Medhayaa Pihitah
Shrutam
Me Gopaaya
Om
Shaantih Shaantih Shaantih
3.
Om. Möge Er, der Herr von allem, der die Veden übertrifft und
höher steht als der Nektar der Veden, mich mit Weisheit segnen. Möge
das Wissen um Brahman, das zur Unsterblichkeit führt, meine Zierde
sein. Möge mein Körper stark und kräftig werden (um über
Brahman, das Absolute, meditieren zu können). Möge meine Zunge
immer erfreuliche Worte äußern. Möge ich mit meinen Ohren
viel hören. Du bist die Hülle von Brahman, das hinter weltlichen
Einflüssen verborgen ist (und von einem schwach ausgeprägten
Verstand nicht erkannt wird). Möge ich niemals vergessen, was ich
gelernt habe.
Om
Frieden, Frieden, Frieden
4.
Om Aham Vrikshasya Reriva
Keertih
Prishtham Gireriva
Urdhwapavitro
Vaajineeva Swamritamasmi
Dravinam
Savarchasam
Sumedhaa
Amritokshitah
Iti
Trishankor-Vedaanuvachanam
Om
Shaantih Shaantih Shaantih
Om.
Ich bin der Zerstörer des Baumes (des Kreislaufs von Tod und Wiedergeburt).
Mein Ruf ist so hoch wie die Spitze eines Berges. Mein Wesenskern ist rein
wie die Sonne. Ich bin der größte Schatz. Ich bin allwissend,
unsterblich und unzerstörbar. Das ist es, was Trishanku in seiner
Selbstverwirklichung erkannte.
Om
Frieden, Frieden, Frieden
5.
Om Purnamadah Purnamidam
Purnaat
Purnamudachyate
Purnasya
Purnamaadaaya
Purnamevaavashishyate
Om
Shaantih Shaantih Shaantih
5.
Om. Dieses ist das Ganze, Jenes ist das Ganze. Aus dem Ganzen manifestiert
sich das Ganze. Wenn man das Ganze vom Ganzen wegnimmt, bleibt immer noch
das Ganze übrig.
Om
Frieden, Frieden, Frieden
6.
Om AApyaayantu Mamaangaani
Vaak
Praanashchakshuh Shrotram
Atho
Balamindriyaani Cha Sarvaani
Sarvam
Brahmaupanishadam
Maaham
Brahma Niraakuryaam
Maa
Maa Brahma Niraakarot
Aniraakaranamastu
Aniraakaranam
Me Astu
Tadaatmani
Nirate
Ya
Upanishatsu Dharmaah
Te
Mayi Santu Te Mayi Santu
Om
Shaantih Shaantih Shaantih
6.
Om. Mögen meine Glieder, Sprache, Lebensenergie (Prana), Auge, Ohr
und alle meine Sinneskräfte zu großer Vitalität heranwachsen.
Alles ist das Brahman (das Absolute) der Upanishaden. Möge ich niemals
Brahman verleugnen. Möge Brahman mich niemals zurückweisen. Lass
diese Verbindung dauerhaft sein. Lass all die Tugenden, die in den Upanishaden
erwähnt sind, in mir verwurzelt sein. Mögen die Tugenden sich
in mir festigen.
Om
Frieden, Frieden, Frieden
7.
Om Vaangme Manasi Pratishthitaa
Mano
Me Vaachi Pratishthitam
AAviraaveerma
Edhi
Vedasya
Ma AAneesthah
Shrutam
Me Maa Prahaaseeh
Anenaadheetenaa
Ahoraatraan
Sandadhaami
Ritam
Vadishyaami
Satyam
Vadishyaami
Tanmaamavatu
Tadvaktaaramavatu
Avatu
Maam Avatu Vaktaaram
Om
Shaantih Shaantih Shaantih
7.
Om. Lass meine Rede in meinem Denken verwurzelt sein. Lass mein Denken
mit dem, was ich sage, übereinstimmen. Lass Brahman sich mir offenbaren.
Mache meinen Geist und meine Sprache dazu fähig, die Wahrheit der
Veden zu erfassen. Laß mich nicht vergessen, was ich höre. Hilf
mir, Tag und Nacht ständig zu Lernen. Ich möge die Wahrheit denken.
Ich möge die Wahrheit sprechen. Möge die Wahrheit mich beschützen.
Möge sie den Lehrer und mich beschützen.
Om
Frieden, Frieden, Frieden
8.
Om Bhadram No Apivaataya Manah
Om
Shaantih Shaantih Shaantih
8.
Om. (Gruß). Möge mein Geist und all dies (Körper, Indryas
(Sinnesorgane), Pranas (Lebensenergien) etc.) gut funktionieren und gesund
sein.
Om
Frieden, Frieden, Frieden.
9.
Om Bhadram Karnebhih Shrunuyaama Devaah
Bhadram
Pashyemaakshabhiryajatraah
Sthirairangaistushtuvaam
Sastanubhih
Vyashema
Devahitam Yadaayuh
Swasti
Na Indro Vriddhashravaah
Swasti
Nah Pushaa Vishwa Vedaah
Swasti
Nastaarkshyo Arishtanemih
Swasti
No Brihaspatirdadhaatu
Om
Shaantih Shaantih Shaantih
9.
Om. O ihr Götter. Mögen unsere Ohren hören, was gut für
uns ist. Mögen wir sehen, was gut für uns ist. Mögen wir
euch lobpreisen und die uns zugteilte Lebensspanne in vollkommener Gesundheit
und Stärke genießen. Mögen Indra10, der in den Schriften
gepriesen wird, Pushan , der Allwissende, Tarkshya, der vor allem Unheil
bewahrt und Brihaspait , der unsere spirituelle Entwicklung beschützt,
uns Erfolg im Studium der Schriften und in der Umsetzung der darin enthaltenen
Wahrheiten gewähren.
Om
Frieden, Frieden, Frieden
10.
Om Yo Brahmaanam Vidadhaati Purvam
Yo
Vai Vedaamshcha Prahinoti Tasmai
Tam
Ha Devamaatmabuddhiprakaasham
Mumukshurvai
Sharanamaham Prapadye
Om
Shaantih Shaantih Shaantih
10.
Om. Zu Ihm, der dieses Universum von Anbeginn an schuf, den die Veden preisen
und dessen Lob sie singen, zu IHM nehme ich Zuflucht in dem festen Vertrauen
und Glauben, dass ich im Wissen um das Absolute erstrahlen möge.
Om
Frieden, Frieden, Frieden
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Guru
Parampara
Nach
der Rezitation der obigen Shanti Mantras läutet der Pujari (der Ausführende
des Rituals) die Glocke und ruft mit den folgenden Versen die spirituelle
Ahnenreihe der selbstverwirklichten Meister wie Vyasa , Vasishtha , Sankaracharya
usw. und zum Schluß den eigenen spirituellen Lehrer an:
Om
Namo Brahmaadibhyo
Brahmavidyaa
Sampradaaya
Kartrubhyo
Vamsharishibhyo Mahadbhyo
Namo
Gurubhyah Sarvopaplavarahitah
Prajnaanaghanah
Pratyagartho Brahmaivaahamasmi
Om.
Verneigung vor Brahma und den großen Weisheitslehrern, die das Wissen
um Brahman (das Absolute), weitergegeben haben durch die Überlieferung
(das heißt, die sogenannte Guru-Sishya-Parampara, die Guru-Schüler-Tradition),
die Rishis (Seher, Weise) unserer Linie. Ich bin Brahman selbst, die innere
Substanz, eine Ansammlung von Bewusstsein, frei von allen Fehlern.
Om
Naaraayanam Padmabhavam Vasishtham
Shaktim
Cha Tatputra Paraasharam Cha
Vyaasam
Shukam Gaudapadam Mahaantam
Govinda
Yogeendra Mathaasya Shishyam
Shree
Shankaraachaarya Mathaasya Padmaapaadam Cha
Hastaamalakam
Cha Shishyam
Tam
Trotakam Vaartika-Kaaramanyaan
Asmad
Gurun Santatamaanatosmi
Verehrung
Narayana, Brahma, Vaishtha, Shakti, seinem Sohn Parasara, Vyasa, Suka,
Ganapada, Govindapada, seinem Schüler Shri Shankaracharya, seinen
Schülern Padmapadacharya, Hastamalaka, Trotaka, Sureshwaracharya,
dem Kommentator und allen anderen Brahma-Vidya Gurus (Lehrer, die fest
und ständig im Wissen um Brahman verankert sind).
Shruti
Smriti Puraanaanaam
AAlayam
Karunaalayam
Namaami
Bhagavatpaadam
Shankaram
Loka Shankaram
Ich
grüße Shri Shankara Bhagavatpada . Er verleiht der Welt insgesamt
Frieden und Erfolg. Er ist ein Ozean des Mitgefühls und umfasst alles
Wissen und alle Gelehrsamkeit der Shrutis, Smritis und Puranas .
Shankaram
Shankaraachaaryam
Keshavam
Baadaraayanam
Sutra Bhaashya Kritau Vande
Bhagavantau
Punah Punah
Wieder
und wieder verehre ich Shiva (Zerstörer und Erneuerer), dessen Verkörperung
Shankaracharya ist und Vishnu (Erhalter), dessen Verkörperung Badarayana
(anderer Name für Vyasa) ist, der die (Vedanta- bzw. Brahma-) Sutras
und die Kommentare dazu geschrieben hat.
EEshvaro
Gururaatmeti
Murtibheda
Vibhaagine
Vyomavad
Vyaapta Dehaaya
Shree
Dakshinaamurtaye Namah
Ich
verneige mich vor Dakshinamurti , der sich in drei Formen als Gott, Lehrer
und (höheres wahres) Selbst manifestiert und dessen Körper alldurchdringend
ist wie der Himmel.
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Archana
– Opfern von Blumen und Reis zu den 108 Namen Sivanandas
Als
Nächstes folgt ARCHANA (das Darbringen von Blumen). Man wiederholt
die 108 Lobpreisungen Swami Sivanandas und mit jedem der 108 Namen werden
ein paar Blumen oder Blütenblätter geopfert. Jeder der Namen
steht für oder schildert eine seiner göttlichen Qualitäten
oder Taten. Jede Anrufung beginnt mit OM und endet mit NAMAH (Verehrung;
„gegrüßt seist Du“). Jede Anrufung ist ein Mantra. Mit jedem
„Namah“ gib sanft ein paar Blütenblätter oder Reiskörner
über die Padukas.
Om
Shree Omkaara Rupaaya Namah
Om
Sadgurave Namah
Om
Saakshaacchankara Rupadhrite Namah
Om
Sivaanandaaya Namah
Om
Shivaakaaraaya Namah
Om
Shivaashayanirupakaaya Namah
Om
Hrishikesha Nivaasine Namah
Om
Vaidyashaastra Vishaaradaaya Namah
Om
Samadarshine Namah
Om
Tapasvine Namah
10
Om,
Verehrung dem Einen, dessen wahre Gestalt Omkara (der Klang OM) ist
Om,
Verehrung dem Sat-Guru (Weisheitslehrer)
-
dem Einen, der wahrhaft Shiva selbst ist
-
dem Meister Sivananda
-
Ihm, der die Personifizierung Shivas ist
-
Ihm, der die Gestalt Shivas offenbart
-
Ihm, der in Rishikesh wohnt
-
Ihm, der ein großer Fachmann der Medizin ist
-
Ihm, der gleichmütig ist
-
dem großen Asketen, der intensive spirituelle Praktiken übt
Om
Premarupaaya Namah
Om
Mahaamunaye Namah
Om
Divya Jeevana Sangha Pratishthaatre Namah
Om
Prabodhakaaya Namah
Om
Geetaananda Svarupine Namah
Om
Bhaktigamyaaya Namah
Om
Bhayaapahaaya Namah
Om
Sarvavide Namah
Om
Sarvagaaya Namah
Om
Netre Namah
20
Om,
Verehrung Ihm, der die Liebe selbst ist
-
dem großen Muni (Weisen)
-
dem Gründer der Divine Life Society
-
dem großen Erwecker
-
der Verkörperung der Wonne der Bhagavad Gita
-
Ihm, den man durch Hingabe und Liebe erreichen kann
-
Ihm, der die Furcht vertreibt
-
dem Allwissenden
-
Ihm, der überall ist
-
dem Führer
Om
Trayeemaarga Pradarshakaaya Namah
Om
Vairaagya Jnaana Nirataaya Namah
Om
Sarvaloka Hitotsukaaya Namah
Om
Bhavaamaya Prasamanaaya Namah
Om
Samaadhigrantha Kalpakaaya Namah
Om
Gunine Namah
Om
Mahaatmane Namah
Om
Dharmaatmane Namah
Om
Sthitaprajnaaya Namah
Om
Shubhodayaaya Namah 30
Om,
Verehrung Ihm, der alle drei Yogawege (Karma= Yoga der Tat, Bhakt = Yoga
der Hingabe und Gottesverehrungi und Jnana = Yoga des Wissens) erklärt
und weitergegeben hat
- Ihm,
der in Leidenschaftslosigkeit und Weisheit gefestigt ist
-
Ihm, der auf das Wohlsein des gesamten Universums bedacht ist
-
Ihm, der die Krankheit des physischen Lebens (Kreislauf von Geburt und
Tod) heilt
-
Ihm, der das Buch über Samadhi (überbewusster Zustand) geschrieben
hat
-
Ihm mit Göttlichen Eigenschaften
-
dieser Großen Seele
-
dieser Verkörperung von Rechtschaffenheit
-
Ihm, der ständig fest in der Wahrheit (im Überbewusstsein) ist
-
Ihm, der Erfolg und Glück zu Beginn (aller Dinge) verleiht
Om
AAnanda Saagaraaya Namah
Om
Saaraaya Namah
Om
Gangaateeraashramasthitaaya Namah
Om
Vishnudevaananda-Datta Brahmajnaana-Pradeepakaaya Namah
Om
Shree Brahmasutropanishad AAnglabhaashya Prakalpakaaya Namah
Om
Vishvaananda Charanayugma Sevaajaata Subuddhimate Namah
Om
Mantramurtaye Namah
Om
Japaparaaya Namah
Om
Tantrajnaaya Namah
Om
Maanavate Namah
40
Om,
Verehrung Ihm, der ein Meer der Glückseligkeit ist
-
der Essenz, der Quintessenz aller Wesen
-
Ihm, der an den Ufern des heiligen Flusses Ganges wohnt
-
Ihm, der im Besitz der Absoluten Weisheit ist (Brahma-Jnana), die ihm von
seinemEinweihungs-Guru Swami Vishnudevananda (vom Kailash-Ashram, Rishikesh)
verliehen wurde
-
Ihm, der die Brahma Sutras und die Upanishaden ins Englische übersetzt
hat
-
Ihm, der wahre Weisheit erlangt hat durch Verehrung der heiligen Füßen
von Swami Viswananda, seinem spirituellen Lehrer
-
Ihm, der alle Mantras ist
-
Ihm, der tief in Japa (Mantrawiederholung) versenkt ist
-
Ihm, der die Tantras kennt
-
Ihm, der Menschlichkeit und hohe menschliche Qualitäten besitzt
Om
Baline Namah
Om
Umaaramana Paadayugma Satataarchana Laalasaaya Namah
Om
Parasmai Jyotishe Namah
Om
Parasmai Dhaamne Namah
Om
Paramaanave Namah
Om
Paraatparaaya Namah
Om
Shaantamurtaye Namah
Om
Dayaasaagaraaya Namah
Om
Mumukshu-Hridayasthitaaya Namah
Om
AAnandaamrita Samdogdhre Namah
50
Om,
Verehrung Ihm, der machtvoll ist
-
Ihm, der die Füße von Shiva (dem Gefährten von Uma ) verehrt
-
dem transzendentalen Licht
-
Ihm, der die höchste transzendentale Wohnstätte ist
-
dem Höchsten Atom, der Seele der Atome
-
Ihm, der sogar das Transzendentale überschreitet
-
Ihm, der Frieden in Person ist
-
dem Ozean des Mitgefühls und der Barmherzigkeit
-
Ihm, der in den Herzen derer wohnt, die nach Befreiung streben
-
Ihm, der den Nektar der Höchsten Glückseligkeit erlangt hat
Om
Appayyakula-Deepakaaya Namah
Om
Saakshibhutaaya Namah
Om
Raajayogine Namah
Om
Satyaananda Svarupine Namah
Om
Ajnaanamayabheshajaaya Namah
Om
Lokoddhaarana Panditaaya Namah
Om
Yogaananda Rasaasvaadine Namah
Om
Sadaachaara Samujjvalaaya Namah
Om
AAtmaaraamaaya Namah
Om
Shreegurave Namah
60
Om,
Verehrung Ihm, dem Licht der Familie des Weisen Appaya
-
dem Zeugen
-
dem großen Raja Yogi (der Gedanke und Willenskraft beherrscht)
-
Ihm, der die Wahrheit und Wonne selbst ist
-
dem Heiler der Krankheit spiritueller Unwissenheit
-
dem Fachmann zur Errettung der Menschheit
-
Ihm, der auf ewig den Nektar yogischer Freude kostet
-
Ihm, der edles Verhalten ausstrahlt
-
Ihm, der sich immer in seinem Selbst erfreut
-
dem verehrten Lehrer
Om
Sacchidaananda Vigrahaaya Namah
Om
Jeevanmuktaaya Namah
Om
Chinmayaatmane Namah
Om
Nistraigunyaaya Namah
Om
Yateeshvaraaya Namah
Om
Advaitasaara-Prakata Veda-Vedaanta Tattvagaaya Namah
Om
Chidaananda Janaahlaada Nrityageeta Pravartakaaya Namah
Om
Naveenajana Santraatre Namah
Om
Shree Brahmamaarga Pradarshakaaya Namah
Om
Praanaayaama Paraayanaaya Namah
70
Om,
Verehrung Ihm, der eine Verkörperung von Satchidananda (reines Sein,
Wissen und Glückseligkeit) ist
-
Ihm, der noch im physischen Leben Befreiung erlangt hat
-
Ihm, der reines Bewusstsein ist
-
Ihm, der frei ist von den drei Gunas (den Grundeigenschaften der Natur)
-
dem Herausragendsten unter denen, die der Welt entsagt haben
-
Ihm, der die Weisheit der Veden und des Vedanta (Philosophie der Einheit,
des Non-Dualismus) ergründet und das Wesen der Nicht-Dualität
(Advaita) erläutert hat
-
Ihm, der die Menschen erfreut durch seinen ekstatischen Tanz und Gesang
-
dem Retter der Moderne
-
Ihm, der den Weg zeigt zur Verwirklichung von Brahman
-
Ihm, der Pranayama (Atemübungen) praktiziert
Om
Nityavairaagya Samupaashritaaya Namah
Om
Jitamaayaaya Namah
Om
Dhyaanamagnaaya Namah
Om
Kshetrajnaaya Namah
Om
Jnaanabhaaskaraaya Namah
Om
Mahaa Devaadi Devaaya Namah
Om
Kalikalmasha Naasanaaya Namah
Om
Tushaarashailayogine Namah
Om
Kotisurya Samaprabhaaya Namah
Om
Munivaryaaya Namah
Om,
Verehrung Ihm, der stets fest in höchster Leidenschaftslosigkeit verankert
ist
-
Ihm, der Maya (Illusion, Täuschung) überwunden hat
-
Ihm, der wonnevoll in tiefe Meditation versunken ist
-
Ihm, der das Geheimnis der Persönlichkeit vollständig erkannt
hat
-
der Sonne der Weisheit
-
dem Gott der Götter
-
Ihm, der die Unreinheit dieses eisernen Zeitalters (Kali Yuga) beseitigt
-
dem Yogi der schneebedeckten Berge des Himalaya
-
Ihm, dessen Glanz dem Strahlen einer Million Sonnen entspricht
-
dem Hervorragensten unter den Asketen und Weisen
Om
Satyayonaye Namah
Om
Paramapurushaaya Namah
Om
Prataapavate Namah
Om
Naame-Sankeertanotkarsha Prasamsine Namah
Om
Mahaadyutaye Namah
Om
Kailaasayaatraa Sampraapta Bahusantushtachetase Namah
Om
Chatussaadhana Sampannaaya Namah
Om
Dharmasthaapana-Tatparaaya Namah
Om
Shivamurtaye Namah
Om
Shivaparaaya Namah
90
Om,
Verehrung Ihm, der die Quelle aller Wahrheit ist
-
dem höchsten Wesen
-
dem Machtvollen
-
Ihm, der Kirtan (Singen des Göttlichen Namens) verherrlicht hat
-
dem Großen Strahlen
-
Ihm, der großen Seelenfrieden erlangt hat durch eine Pilgerreise
zum Berg Kailash
-
Ihm, der im Besitz der vier Mitteln zur Befreiung ist: 1. Viveka (Unterscheidungskraft);
2. Vairagya (Leidenschaftslosigkeit); 3. Shad-Sampat (die sechsfachen Tugenden:
sama (Ruhe/Gelassenheit), dama ((Sinnesbeherrschung), uparati (Entsagung),
titiksha (Duldungskraft/Ausdauer), shraddha (Glaube),
samadhana
(richtige Konzentration)); 4. Mumukshutwwa (starke Sehnsucht nach Befreiung).
-
Ihm, der Dharma (Rechtschaffenheit) wieder herstellt
-
Ihm, der eine Erscheinungsform von Shiva ist
-
Ihm, der stets Shiva als dem Höchsten hingegeben ist
Om
Shishteshtaaya Namah
Om
Shivekshanaaya Namah
Om
Chaturanta Medineevyaapta Suvishaala Yashodayaaya Namah
Om
Satyasampurna Vijnaana Sutattvaika Sulakshanaaya Namah
Om
Sarvapraanishu Samjaata Bhraatrubhaavaaya Namah
Om
Suvarchalaaya Namah
Om
Pranavaaya Namah
Om
Sarva Tattvajnaaya Namah
Om
Sujnaanaambudhi Chandramase Namah
Om
Jnaanagangaa Shrotasnaana Putapaapaaya Namah
100
Om,
Verehrung Ihm, der guten Menschen teuer ist
-
Ihm, der Shiva liebt
-
Ihm, dessen Ruf sich in alle Welt verbreitet
-
Ihm, der wahrhaftig und allwissend ist und die Wahrheit kennt
-
Ihm, der ein Gefühl von Brüderlichkeit zwischen allen Wesen hervorruft
-
Ihm, der (dessen Gesicht) strahlt
-
Ihm, der die Essenz von OM ist
-
Ihm, der alle 24 Tattwas (Grundprinzipien des Universums) kennt
-
Ihm, der der Mond des Ozeans der Weisheit ist
-
Ihm, dessen Unreinheiten vollständig weggewaschen wurden durch Baden
in der Quelle des Ganges, der Göttlichen Weisheit, die Gott
selbst ist
Om
Sukhapradaaya Namah
Om
Vishvanaatha Kripaa-Paatraaya Namah
Om
Shishya Hrittaapa Taskaraaya Namah
Om
Kalyaanaguna Sampurnaaya Namah
Om
Sadaashiva Paraayanaaya Namah
Om
Kalpanaarahitaaya Namah
Om
Veeryaaya Namah
Om
Bhagavadgaanalolupaaya Namah
108
Om,
Verehrung Ihm, der Glückseligkeit schenkt
-
Ihm, der die Gnade Shivas erlangt hat
-
Ihm, der die Herzen seiner Schüler von aller Not befreit
-
Ihm, der voller glückbringender guter Eigenschaften ist
-
dem Verehrer von Sadashiva
-
Ihm, der frei von allen geistigen Vorstellungen
-
Ihm, der herausragende spirituelle Kraft hat
-
Ihm, der ganz versunken ist in Lobpreisungen Gottes
Om
Shree Sadguru Sivaananda Swaamine Namah
Om
Namo Bhagavate Sivaanandaaya (3x)
Ich
verehre Swami Sivananda, unseren spirituellen Meister.
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Dhupa
– Räucherstäbchen schwenken
Nach
Abschluss des Archana (Rezitation der 108 Namen) folgt DHUPA: Räucherstäbchen
werden angezündet und vor den Padukas und dem Bild geschwenkt, während
dasfolgenden Mantra gesungen wird (gleichzeitig wird ununterbrochen mit
der Glocke geklingelt):
Vanaspatyud
Bhavairdivyaih
Naanaagandha
Samanvitaih
AAghreya
Dhupa Deepaanaam
Dhupoyam
Pratigrihyataam
Om
Namo Bhagavate Sivaanandaaya
„Hier
ist die Quintessenz des Duftes aller Bäume (Dhupa): Bitte nimm sie
an.“
Deepa
– Öllampe schwenken
Dann
wird DEEPA (eine kleine Öllampe) vor den Padukas und dem Bild geschwenkt,
während die folgenden Mantras gesungen werden:
Om
Antar-Jyotih Bahir-Jyotih
Pratyak-Jyotih
Paraatparah
Jyotir-Jyotih
Swayam-Jyotih
AAtma-Jyotih
Shivosmyaham
Om.
Inneres Licht. Äußeres Licht. Allgegenwärtiges Licht. Höchstes
Licht. Licht der Lichter. Aus sich selbst strahlendes Licht. Licht des
Atman (wahren Selbst). Dieses glücksverheißende Licht (Shiva)
bin ich.
AAtma-Jyotih
Mano-Jyotih
Jyotish-Chakshussa
Pashyati
Sa
Baahyaabhyantara-Jyotih
Tajjyotih
Shivamuchyate
Licht
des Selbst. Licht des Geistes. Licht der Augen. Dieses Licht ist innen
und außen. Dieses Licht ist Blücksverheißung (Shiva).
Om
Namo Bhagavate Sivaanandaaya (3x)
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Naivedya
– Prasad darbringen
Jetzt
wird dem verehrten Meister NAIVEDYA (Nahrung) dargebracht. Früchte,
Süßes und andere sattwige (reine) Speisen werden vor den Altar
gestellt. Ein paar Tulasi- oder Blütenblätter werden darauf gelegt,
um sie ebenfalls darzubringen.Der Pujari nimmt ein bisschen gereinigtes
Wasser und ein paar Blumen in die Hand und besprüht bzw. bestreut
die Opfergaben langsam damit, während er drei Mal das Gayatri Mantra
wiederholt:
Om
Bhur Bhuvasswah
Tat
Savitur-Varenyam
Bhargo
Devasya Dheemahi
Dhiyo
Yo Nah Prachodayaat
(3x)
Wir
meditieren über die Herrlichkeit Gottes (Ishwara), der das Universum
geschaffen hat, der verehrungswürdig ist, der vollkommenes Wissen
und Licht ist, der alle Fehler und Unwissenheit beseitigt. Möge Er
unseren Intellekt erleuchten.
Om
Deva Savitah Prasuva
Satyam
Twartena Parishimchaami
Amritamasi
Amritopastaranamasi
Om
Praanaaya Swaahaa,
Om
Apaanaaya Swaahaa
Om
Vyaanaaya Swaahaa
Om
Udaanaaya Swaahaa
Om
Samaanaaya Swaahaa
Om
Brahmane Swaahaa
Om
Parabrahma Paramaatmane Namah
Om
Sadguru Sivaanandaswaamine Namah
Sarvam
Amritam Mahaanaivedyam Nivedayaami
Mit
diesen Mantras soll die Opfergabe (Prasad) vor äußeren Einflüssen
geschützt und den fünf vitalen Kräften (Prana) geweiht werden,
durch welche das Opfer angenommen wird.
(Der
Ausführende der Puja bringt die Opfergabe symbolisch den fünf
Pranas dar, die im Körper aktiv sind und ihre jeweilige Entsprechung
im Universum haben. So erreicht die Opfergabe Brahman (das Absolute) selbst,
sowie den Guru oder die Gottheit, für sie dargebracht wird).
Arati
– Kampfer anzünden und schwenken
Die
so geweihte Nahrung wird auf diese Weise mit göttlicher Gnade aufgeladen
und wird zum heiligem PRASAD. Anschließend folgt AARATI , das
Schwenken des Lichts. Dazu stehen alle auf. In einer Lampe wird Kampfer
angezündet und vor den Padukas geschwenkt. Dabei wird ununterbrochen
mit der Glocke geläutet. Wenn vorhanden, kann gleichzeitig das Muschelhorn
geblasen werden. Folgende Mantras werden rezitiert:
Om
Raajaadhi Raajaaya Prasahya Saahine
Namo
Vayam Vaishravanaaya Kurmahe
Sa
Me Kaamaan Kaama-Kaamaaya Mahyam
Kaameshwaro
Vaishravano Dadaatu
Kuberaaya
Vaishravanaaya Mahaaraajaaya Namah
Wir
verneigen uns vor Kubera (Gott der Schätze und Reichtümer), dem
Sohn von Vishravas. Er ist der höchste der Könige und unser großer
Helfer. Möge Er all unsere Bedürfnisse erfüllen. Wir haben
so viele Wünsche und Er ist der Meister, der alle unsere Wünsche
erfüllt. Wieder und wieder verneige ich mich vor Kubera, dem Sohn
von Vishravas, dem höchsten aller Herrscher.
Om
Na Tatra Suryo Bhaati Na Chandrataarakam
Nemaa
Vidyuto Bhaanti Kutoyamagnih
Tameva
Bhaantamanubhaatisarvam
Tasya
Bhaasaa Sarvamidam Vibhaati
Weder
scheint die Sonne noch der Mond oder die Sterne, nicht die Blitze und noch
weniger dieses Licht. Wenn Gott scheint, erstrahlt alles andere durch Ihn.
Sein Licht erleuchtet alles.
Om
Gange Cha Yamune Chaiva
Godaavari
Saraswati
Narmade
Sindhu Kaaveri
Namastubhyam
Namo Namah
O ihr
Flüsse Ganga (Ganges), Yamuna, Godavari, Saraswati, Narmada, Sindhu
(Indus) und Kaver i – ich verneige mich vor euch allen. (Der Ganges und
die anderen sechs Flüsse gelten als heiligste Flüsse und zwar
in der oben genannten Reihenfolge Allein die Erinnerung und die innerliche
Begrüßung bzw. Verehrung dieser heiligen Flüsse gilt als
vollkommen reinigend und läuternd.)
Die
AArati-Lampe wird durch den Raum getragen, so dass alle Teilnehmer das
Licht über sich streifen können, um so symbolisch das Licht und
die Gnade Gottes oder des Lehrers zu empfangen.
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Pushpaanchali
– Blumen darbringen
Der
nächste Teil der Puja ist PUSHPAANCHALI – das Darbringen von Blumen
als ein Akt der Hingabe und des Loslassens. Verteile Blumen an alle Anwesenden
und singe dann:
Om
Na Karmanaa Na Prajayaa Dhanena
Tyaagenaike
Amritatwa Maanashuh
Parena
Naakam Nihitam Guhaayaam
Vibhraajate
Yadyatayo Vishanti
Unsterblichkeitkeit
erreicht man weder durch seine Werke, noch durch seine Nachkommenschaft
oder Reichtum. Das große Licht, das im tiefsten Herzen verborgen
ist, erreicht man nur durch Entsagung.
Vedaanta
Vijnaana Sunishchitaarthaah
Sannyaasa
Vogaadyatayah Shuddha Sattwaah
Te
Brahmalokeshu Paraantakaale
Paraamritaah
Parimuchyanti Sarve
Sannyasins
(Entsagte), die viel gelernt und Weisheit erreicht haben, erlangen Brahmaloka
(Himmelsebene Brahmas, des Schöpfers). Am Ende aller Zeiten werden
sie vollkommen unsterblich, denn sie haben das tiefe Geheimnis im Herzen
erkannt.
Dahram
Vipaapam Parameshmabhutam
Yatpundareekam
Puramadhya Samstham
Tattraapi
Dahram Gaganam
Vishokastasmin
Yadantas-Tadupaasi Tavyam
In
der Mitte des Körpers ist der makellose Lotus des Herzens, die Wohnstätte
des Höchsten Wesens. Noch tiefer darin ist reiner Äther, frei
von Besorgnis und Leid. Darüber sollte man meditieren.
Yo
Vedaadau Swarah Prokto
Vedaantecha
Pratishthitah
Tasya
Prakriti Leenasya
Yah
Parah Sa Maheshwarah
Er,
der Höchste und Größte in den Veden, der in der Vedanta-Philosophie
gepriesen wird, ist der Höchste Gott der Götter.
Naanaasugandha
Pushpaanee
Yathaa
Kaalod-Bhavaani Cha
Pushpaanjalim
Mayaa Dattaam
Grihaana
Parameshwara
O Gott,
bitte nimm diese duftenden Blumen an, die ich mit Hingabe darbringe.
Sarvaabhyo
Devataabhyo Namah
Shree
Satguru Sivaananda Parabrahmane Namah
Pushpaanjalim
Samarpayaami
Verehrung
allen Göttern. Verehrung dem Weisheitslehrer (Satguru) Swami Sivananda,
dem Höchsten Wesen. Ich opfere diese Blumen mit Hingabe.
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Mangala
Charana - Segenswünsche
Nach
diesen Mantras bringen der Pujari und alle Teilnehmer ihre Blüten
oder Reis mit Hingabe auf dem Altar dar, verneigen sich vor den Padukas
und setzen sie sich für die Abschlussrezitation hin. Die Puja schließt
mit folgenden Anrufungen und Segenswünschen:
Om
Swasti Prajaabhyah Paripaalayantaam
Nyaayyena
Maargena Maheem Maheeshaah
Gobraahmanebhyah
Shubhamastu Nityam
Lokaassamastaah
Sukhino Bhavantu
Seid
gegrüßt, ihr Menschen alle. Möge der Herrscher gerecht
und rechtschaffen regieren. Mögen Kühe und Brahmanen
vom Glück gesegnet sein. Mögen alle Menschen glücklich sein.
Kaale
Varshatu Parjanyah
Prithivee
Sasyashaalinee
Deshoyam
Kshobharahito
Braahmanaah
Santu Nirbhayaah
Lass
die Wolken zur rechten Zeit Regen bringen. Lass alle Getreidearten auf
der Erde gut gedeiehen. Lass weder Unruhe noch Aufruhr in diesem Land entstehen.
Lass Brahmanen und Kühe frei von Furcht leben.
Ashubhaani
Niraachashte
Tanoti
Shubha Santatim
Smriti
Maatrena Yatpumsaam
Brahma
Tanmangalam Param
Wisse,
DAS ist das glückbringende Brahman (das Absolute). Wenn man
daran denkt, wird amn frei von Unglück und es verleiht allen beständiges
Wohlergehen.
Atikalyaana
Rupatwan-
Nitya
Kalyaana Samshrayaat
Smartrunaam
Varadatwaachcha
Brahma
Tanmangalam Viduh
Wisse,
DAS ist das glückbringende Brahman, dessen Erscheinungsform Glück
und Glücksverheißung ist. Es ist die Wohnstätte von Glück
und Erfolg. Es verleiht denen reichen Segen, die über Es meditieren.
Omkaaraschaatha-Sabdashcha
Dwaavetau
Brahmanah Puraa
Kantham
Bhittwaa Viniryaatau
Tasmaan-Maangalikaavubhau
Die
beiden Worte Omkara (die Silbe OM) und Atha (jetzt, nun) entsprangen
dem Hals Brahmans. Deshalb brinden sie alles Glück.
Om
Atha Om Atha Om Atha Om
Mangalm
Asmad-Gurunaam
Mangalam
Me Astu
Sarveshaam
Mangalam Bhavatu
Möge
es unseren Lehrern gut gehen, möge es mir gut gehen, möge es
allen gut gehen.
Om
Sarveshaam Swasti Bhavatu
Sarveshaam
Shaantir Bhavatu
Sarveshaam
Purnam Bhavatu
Sarveshaam
Mangalam Bhavatu
Om
– Wohlergehen sei mit allen
Friede
sei mit allen
Fülle
sei mit allen
Reichtum
sei mit allen
Sarve
Bhavantu Sukhinah
Sarve
Santu Niraamayaah
Sarve
Bhadraani Pashyantu
Maa
Kaschid Duhkhabhaagbhavet
Mögen
alle glücklich sein
Mögen
alle frei von Krankheiten sein
Mögen
sich alle um das allgemeine Wohlergehen kümmern
Möge
niemand an Sorgen leiden
Om
Asato Maa Satgamaya;
Tamaso
Maa Jyotirgamaya;
Mrityormaa
Amritam Gamaya.
Om
– Führe mich vm Unwirklichen zum Wirklichen,
Von
der Dunkelheit zums Licht
Von
der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit
Om
Purnamadah Purnamidam
Purnaat
Purnamudachyate
Purnasya
Purnamaadaaya
Purnamevaavashishyate
Om
Shaantih Shaantih Shaantih
Om.
Dieses ist unendlich, Jenes ist unendlich. Aus dem Unendlichen wird das
Unendliche manifest. Wenn man das Unendliche vom Unendlichen wegnimmt,
bleibt immer noch das Unendliche übrig.
Om
Frieden, Frieden, Frieden
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Dhyana
- Stille
Es
folgt einen Moment lang stille Meditation
Charanamrit
– Pujamilch und Prasad verteilen
Dann
erhält jeder Anwesende einige Tropfen CHARANAAMRIT (Milch vom Abhisheka,
d.h., mit der die Padukas übergossen worden sind)in die rechte Handfläche.
Dabei wird das folgende Mantra gesungen:
Ajnaana-Mula-Haranam
Janma-Karma-Nivaaranam
Jnaana-Vairaagya-Siddhyartham
Guru-Paadodakam
Pibet
Lasst
uns das Wasser (bzw. die Milch) von der Verehrung der Füße des
Lehrers trinken, um spirituelles Wissen (Jnana) und Leidenschaftslosigkeit
(Vairagya) zu erlangen, alle Unwissenheit (Ajnana) gründlich auszurotten
und uns vom Kreislauf der Wiedergeburten und des Karma s zu befreien.
Om
Tat Sat Sivaanandaarpanamastu
Om
Tat Sat Brahmaarpanamastu
Ruhm
und Ehre Sivananda
Ruhm
und Ehre allen Heiligen und Weisen
Ruhm
und Ehre Brahman, dem Absoluten
Anhang
A
DAS
PURUSHA-SUKTAM
von
Swami Krishnananda
Das
Purusha-Suktam (Purusha: das Prinzip Mensch; der höchste Gott, der
sich in allen Einzelwesen ausdrückt; Sukta = Hymne, Vers) aus den
Veden (älteste klassische ind. Schriften) ist nicht nur eine machtvolle
Hymne über die intuitive Erkenntnis des großen Sehers Rishi
Narayana in das Kosmische Göttliche Wesen und wie es durch unzählige
Vielfalt der Schöpfung erkennbar wird. Das Purusha-Suktam ist so etwas
wie eine Abkürzung für den spirituellen Sucher nach Wahrheit,
um den überbewussten Zustand zu erreichen. Das Suktam ist mit einer
fünffachen Kraft aufgeladen, die mächtig genug ist, Gotteserfahrung
im Suchenden auszulösen.
Erstens
ist der Seher (Rishi) des Suktam Narayana, der größte Seher
aller Zeiten, der zu Recht in der Bhagavad Gita als einziger Mensch gerühmt
wird, dessen Geist niemals von Wünschen erschüttert wurde und
der, wie das Mahabharata sagt, so mächtig ist, dass es sich niht einmal
die Götter vorstellen können.Dies ist also der Rishi, dem das
Suktam offenbart wurde und der dieser inneren Schau in Form dieser Hymne
auf den Höchsten Purusha Ausdruck verliehen hat.
Zweitens
sind die Mantras des Sukta in einem bestimmten Versmaß (Chandas)
verfaßt, welches während der Rezitation erheblich dazu beiträgt,
eine ganz besondere spirituelle Kraft zu erzeugen.
Drittens
trägt die Intonation (Svara) beim Rezitieren dazu bei, die richtige
Bedeutung der Mantras zu übermitteln, wie sie ursprünglich beabsichtigt
war. Jede falsche Intonation kann eine ganz andere Wirkung hervorrufen.
Viertens
ist der angerufene Aspekt des Göttlichen (Devata) nicht eine veräußerlichte
oder projizierte Form in Zeit und Raum, sondern das Universelle Wesen,
das über Zeit und Raum erhaben ist, das die unsichtbare tiefste Essenz
der Erfahrung ist.
Fünftens
legt das Sukta, abgesehen vom allumfassenden Konzept des Purusha, eineVerinnerlichung
dieser Erfahrung nahe, wodurch es sich von der Wahrnehmung irgend eines
(äußeren) Objekts unterscheidet.
Das
Sukta beginnt mit Behauptung, alle Köpfe, alle Augen und alle Füße
der Schöpfung seien der Purusha. Darin ist die erstaunliche Wahrheit
enthalten, dass wir nicht viele Dinge, Körper, Objekte, Menschen,
Formen oder Farben sehen oder Klänge hören, sondern nur die Glieder
des Einen Purusha. Wenn wir die Hand, das Bein, das Ohr, die Nase eines
Menschen als solche wahrnehmen, denken wir trotzdem nicht, dass wir viele
verschiedene Objekte sehen, sondern nur einen einzigen Menschen. Wir entwickeln
daher keine unterschiedliche Einstellung diesen verschiedenen Körperteilen
gegenüber, sondern wir nehmen den Menschen als Ganzes wahr, unabhängig
von den einzelnen Gliedern und Teilen. In gleicher Weise sollen wir die
Schöpfung nicht als eine Vielzahl einzelner Menschen und Dingen ansehen,
denen gegenüber wir jeweils eine andere Einstellung oder Haltung an
den Tag legen müssen, sondern als ein einziges Universelle Wesen,
das vor uns erstrahlt und uns durch all diese Augen anschaut, uns mit all
diesen Köpfen zunickt, uns mit all diesen Lippen zulächelt und
mit all diesen Zungen zu uns spricht. Das ist der Purusha des Purusha-Sukta.
Das ist der Gott, der hier von Rishi Narayana besungen wird. Es ist nicht
der Gott irgendeiner Religion und nicht einer unter vielen Göttern.
Es ist der einzige Gott, der gleichzeitig überall ist.
Unser
Denken wird aufgerüttelt, wenn wir es so ausdehnen und trainieren,
wie es erforderlich ist, um das Universum so wahrzunehmen. Allein der bloße
Gedanke legt die Axt an die Wurzel aller Wünsche – denn es kann keinen
Wunsch geben, wenn die gesamte Schöpfung nichts anderes ist als Purusha.
Die Illusion und Unwissenheit, in der sich der menschliche Geist bewegt,
wenn er etwas in dieser Welt wünscht – sei es nun ein physisches Objekt,
einen bestimmten Geisteszustand oder eine bestimmte zwischenmenschliche
oder gesellschaftliche Situation – wird sofort vertrieben durch die einfache
- aber äußerst revolutionäre – Vorstellung des Sukta. Wir
haben das Eine Sein (Ekam Sat) vor uns, nicht Mannigfaltigkeit oder Vielfalt,
die zu wünschen oder zu vermeiden wäre.
Aber
es folgt ein noch größerer Schock. Denn das Sukta legt jedem
halbwegs intelligenten Menschen nahe, dass er selbst einer dieser Köpfe
oder Glieder des Purusha ist. Dieser Zustand, wo selbst Denken bedeutet,
so zu denken, wie der Purusha denkt, - denn dann ist keine andere
Art zu denken möglich, und dieses Denken heißt, gleichzeitig
und gleichartig durch alle Menschen und Dinge der Schöpfung zu denken
-, entspricht tatsächlich nicht menschlichem Denken oder Leben. So
wie wir nicht nur mit einer Zelle unseres Gehirns denken, sondern mit dem
ganzen Gehirn, so stellt jeder einzelne Denkende einen Teil des Universellen
Denkzentrums des Purusha dar. „Ein Zentrum, das überall ist und keinen
Durchmesser oder Umfang hat“ kann es sich nicht leisten, so zu denken wie
es normalerweise die Jiva s, die indiviiduellen, fiktiven Denkzentren,
versuchen. Es gibt keinen anderen Weg (na anyah pantha vidyate). Das ist
über den normalen Geist hinaus gehendes Denken, Göttliche Meditation.
Das ist das Yajna (die Opferzeremonie), welches die Götter und Himmelswesen
am Anfang aller Zeiten durchgeführt haben und welches in dem Sukta
beschrieben wird.
Das
Purusha-Sukta ist aber nicht nur dies. Es ist für den Suchenden noch
mehr. Die obige Überlegung sollte uns nicht zu der irrigen Vorstellung
verleiten, man könne Gott mit den physischen Augen wahrnehmen, so
wie wir etwa eine Kuh sehen - obwohl es stimmt, dass alle Dinge der Purusha
sind. Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass der Purusha nicht
das „Gesehene“ ist, sondern der „Sehende“. Das ist einfach zu verstehen.
Wenn alles der Purusha ist, wo kann es dann ein Objekt geben, das gesehen
werden kann? Die offensichtlich „gesehenen“ Objekte sind ebenfalls Köpfe
des „sehenden“ Purusha. Nur der Sehende sieht sich selbst ohne etwas Gesehenes
(ohne Objekt).
Auch
hier darf das Sich-Selbst-Sehen des Sehenden nicht im Sinne einer Wahrnehmung
in Zeit und Raum verstanden werden, da dies wiederum ein Objekt schaffen
würde, das es nicht gibt. Der Sehende sieht sich selbst nicht mit
den Augen, sondern im Bewusstsein. Das bedeutet das Aufgehen sämtlicher
Objekt-Vorstellungen in einem Universellen Sein. In dieser Meditation über
den Purusha – welcher das Natürlichste ist, was man sich überhaupt
vorstellen kann -, erkennt der Mensch Gott im Bruchteil einer Sekunde.
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Anhang
B
DAS
NARAYANA-SUKTAM
Von
Swami Krishnananda
Das
Narayana-Suktam ist in gewisser Weise der mystische Anhang des Purusha-Sukta.
Der einzige Unterschied zwischen beiden besteht in der Definition des Göttlichen,
an das sie sich richten. Das Purusha-Sukta sieht das Höchste Wesen
als den allumfassenden, unpersönlichen Purusha, wohingegen das Narayana-Sukta
sich an Gott als Narayana (Gott als Urwesen, aus dem alles entstanden ist)
richtet. Das Purusha-Sukta richtet sich also an den Purusha, der über
den Kosmos hinausgeht,wiewohl er gleichzeitig in der Schöpfung präsent
ist. Das Narayana-Sukta ist eine rührende, gefühlvolle und persönliche
Hymne voller Hingabe an den Schöpfer des Universums. Das Narayana-Sukta
klärt einige versteckte Bedeutungen des Purusha-Sukta auf.
Narayana
ist der Tausendköpfige, der Tausendäugige und Tausendgliedrige.
Aber er ist nicht nur der Vater oder Schöpfer des Kosmos jenseits
der Schöpfung, sondern er residiert auch verborgen im Herzen aller.
Man kann ihn in tiefer Meditation im Herzen erfahren wie eine strahlende
Flamme. Im Lotus des Herzens befindet sich der Sitz des Kosmos, der Palast
des Schöpfers des Universums. So muss der Verehrer nicht nach oben
zum Himmel schauen, um Ihn zu sehen und zu verehren. Man kann den gleichen
Gott im Inneren, im eigenen Herzen, sehen. Während Narayana die äußere
Welt schafft, wirkt er auch im Inneren durch Gefühle und Handlungen.
Durch jeden Nervenstrom fließt und vibriert Leben. Diese Vibration,
dieser Fluss des Lebens, ist Chaitanya, Bewusstsein, von Narayanas Bewegung
in der Schöpfung.
Narayana
wird als das Eine Wesen verehrt, das über Brahma, Vishnu, Shiva, Indra
und all die anderen Götter und Engelswesen hinausgeht, während
Er gleichzeitig als jeder von ihnen in Erscheinung tritt –, der Unvergängliche,
das aus sich selbst existierende Ganze. Was auch immer die Welt sein mag
– Yacca Kincit Jagat sarvam – in allem Sichtbar und Unsichtbar, in der
Tiefe oder ob man nur davon gehört hat, ist Narayana und hüllt
alles ein.
Möge
Narayana uns segnen und uns Herrlichkeit verleihen.
Allumfassendes
Gebet
Von
Swami Sivananda
Oh
anbetungswürdiger Gott voll Barmherzigkeit und Liebe!
Gruß
Dir in Demut gebeugt.
Sein
ist Dein Wesen, Wissen und Seligkeit.
Allgegenwärtig
bist Du, allmächtig, allwissend.
Im
Innern aller Wesen wohnst Du.
Gib
uns ein verstehendes Herz,
die
rechte Einsicht, ausgeglichenes Gemüt,
Vertrauen,
Hingebung und Weisheit.
Lege
in uns geistige Kraft,
Versuchungen
zu widerstehen, Denken und Wollen zu beherrschen.
Befreie
uns von Selbstsucht, Gier, Zorn, Haß und Eifersucht.
Erfülle
unser Herz mit göttlichen Tugenden.
Laß
uns Dich erschauen in all den Namen und Gestalten.
Laß
uns Dir dienen in all den Namen und Gestalten.
Laß
uns allezeit Deiner gedenken.
Laß
uns stets Deine Herrlichkeit singen.
Laß
Deinen Namen stets auf unseren Lippen sein.
Laß
uns in Dir bleiben allezeit.
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