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Ausgabe 1, November 1998 Herausgegeben vom Bund der Yoga Vidya Lehrer Hier: Ohne die Bilder der gedruckten Ausgabe, um die Ladezeit zu beschleunigen. Inhalt: Einleitung/Editorial Hier ist sie nun, die 1. Ausgabe unserer Mitgliederzeitschrift. Noch steckt das Yoga Vidya Journal in den Kinderschuhen, aber wir alle hoffen, daß unsere Zeitschrift schon bald ein vielgenutztes und interessantes Forum rund um das Thema Yoga sein wird. Mit Eurer Hilfe wird es möglich sein, in Zukunft eine Yogazeitschrift zu produzieren, die, mit vielen interessanten Themen gespickt, ein Ideen- und Informationspool für Mitglieder wie Nichtmitglieder sein soll. Das Yoga Vidya Journal kann dabei Plattform sein für private Meinungsäusserungen, Hinweise auf interessante Veranstaltungen, Workshops, Fortbildungsseminare etc. liefern oder spezielle Themen behandeln bzw. diese zur Diskussion stellen und vieles andere mehr. Wie jedes Medium lebt auch das Yoga Vidya Journal von den Menschen, die daran mitarbeiten. Deshalb unsere Bitte an Euch: Schreibt uns, überschüttet uns mit Artikeln, Wissenswertem, Leserbriefen und sonstigen veröffentlichungswürdigen Schriften. Auch für Verbesserungsvorschläge jeglicher Art sind wir dankbar. Und das wichtigste: werdet Mitarbeiter unserer Zeitschrift, denn nur wenn sich ausreichend viele Yogis und Yoginis finden, die auch aktiv an der Gestaltung des Yoga Vidya Journal mitarbeiten möchten, wird es zukünftig möglich sein, regelmäßige Ausgaben herauszubringen. Noch sind wir viel zu wenige und können jede helfende Hand gebrauchen. Der Anfang ist gemacht. Wir zählen auf Euch. OM Shanti herzlichst Euer Nataraj Gut Ding braucht seine Weil. Dieses alte Sprichwort beschreibt das neue Yoga Journal sehr gut. Schon lange hatte ich die Idee, eine Yoga Vidya Zeitschrift herauszugeben. Nataraj hat diese Idee (ohne daß er von meiner Idee wußte) aufgegriffen und sie jetzt in die Tat umgesetzt. Herzlichen Dank ihm, den anderen Autorinnen und Autoren sowie Gogo Hübner, der für das Layout und die graphische Gestaltung verantwortlich zeichnet. In dieser Ausgabe findest Du viele interessanten Artikel, die Dich auf Deinem Weg begleiten und inspirieren wollen, Dir Anregungen geben können und vielleicht auch zur Diskussion auffordern. Swami Sivananda lag die Verbreitung spirituellen Wissens immer am Herzen. Er selbst brachte mehrere Zeitschriften für verschiedene Leserschaften heraus und konnte so Tausende von Menschen auf ihrem Weg führen. In dieser Tradition stehen wir und fühlen seine Energie durch uns hindurch fließen. Swami Sivananda sagte oft: "Ein Gramm Praxis ist besser als Tonnen von Theorie". Aber man braucht oft einiges an Theorie, um zu einem Gramm Praxis inspiriert zu werden. Die meisten von Euch stehen im sogenannten "normalen" Leben, wo sie sich mit den meisten Menschen nicht spirituell austauschen können. Bücher sind gut und inspirierend. Aber eine Zeitschrift kann auf aktuelle Weise neue Anregungen geben, und die Vorsätze und Praktiken beflügeln. Momentan ist das Yoga Vidya Journal als reine Mitgliederzeitschrift des Bundes der Yoga Vidya Lehrer (BYV) konzipiert. Vielleicht kann sich ja daraus eine richtige Publikumszeitschrift entwickeln, mindestens für Yogaschüler der Mitglieder des BYV, und später auch mal für alle Yoga Interessenten. Es gibt in Deutschland einige Yoga Zeitschriften verschiedener Yoga-Gruppen, aber keine für das generelle Publikum Interessante. In Amerika jedenfalls gibt es neben zahllosen kleinen zwei große vollfarbige Yoga-Zeitschriften, die im Zeitschriftenhandel überall zu erwerben sind. Momentan gibt es ja dort eine richtige Yoga-Welle. Vielleicht schwappt diese in einigen Jahren ja rüber zu uns, und vielleicht findet die kosmische Energie auch hier in Deutschland die richtigen Instrumente. Wer weiß, was sich aus diesen bescheidenen Anfängen entwickelt. Übrigens: Die Adressen der Mitglieder des BYV findest Du im Internet unter www.Yoga-Vidya.de, ebenso Einiges über das Haus Yoga Vidya und die Yoga Vidya Zentren. Langfristig, wenn das Internet noch mehr genutzt wird, können wir auch das Yoga Vidya Journal ins Internet setzen. Das Haus Yoga Vidya gibt einen Newsletter heraus, der in unregelmäßigen Zeitabständen an Abonnenten verschickt wird. Wenn Du interessiert bist, schreibe uns bitte an Yoga-Vidya@t-online.de. Ich wünsche Dir viel Vergnügen und Inspiration mit dieser Zeitschrift. Für Post, Kommentare, Artikel etc. sind wir dankbar. OM TAT SAT Herzlichst, Euer Sukadev Mitarbeiter(in) gesucht Frankfurt: Im Frühjahr dieses Jahres sah die Zukunft des Yoga Vidya Centers am Zoo zunächst etwas ungewiß aus: Die beiden Leiterinnen des Zentrums hatten sich entschieden, eigene Wege zu gehen, und trotz monatelanger Suche fand sich kein Ersatz. Manuela wollte nach Amerika gehen, Gopi zu ihrem Lebensgefährten nach Rheinhessen. Relativ spontan entschlossen sich dann Steffen Marzenell und Padmavati, Mitarbeiter zu werden. Nach einer sehr kurzen Einführung haben sie sich in bewundernswert schneller Weise eingearbeitet. Sie führen jetzt das Zentrum mit viel Einsatz, Engagement und Hingabe und ergänzen sich in ihrem unterschiedlichen Temperament auf gute Weise. Beide wollen zunächst ein Jahr bleiben, was heißt, daß wieder neue Mitarbeiter gesucht werden. Wir hoffen zwar, daß vielleicht eine( r) von beiden länger bleiben will. Steffen und Padmavati wollen allerdings momentan eher nur das eine Jahr abschließen. Wer interessiert ist, sollte folgende Voraussetzungen mitbringen: Wunsch, intensiv Yoga zu üben, spirituelle Führung zu bekommen,. der Menschheit zu dienen, sein Leben nach spirituellen Grundsätzen auszurichten: einfach leben, erhaben denken; Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und Initiative zu entwickeln. Jemand, der Yoga wirklich erfahren will, kann dies als Mitarbeiter im Yoga Vidya Team auf ideale Weise: Man ist die ganze Zeit in der spirituellen Schwingung, hat die Möglichkeit individueller Führung auf dem Weg, hat Austausch mit vielen anderen Suchenden und kann eine tiefe Verbindung zu Swami Sivananda aufbauen. Wir suchen insbesondere eine(n) Mitarbeiter(in), der/die längere Zeit, mindestens 2-3 Jahre, bleiben will. Ideal wäre ein Einstieg Anfang nächsten Jahres. Als Einarbeitung wäre erst 1 Monat Aufenthalt im Haus Yoga Vidya, um sich auf die spirituelle Energie einzuschwingen. Dann 1 Monat in Koblenz, wo Gert Wahl in die Grundlagen des Yoga-Zentrums-Lebens und der Zentrumsleitung einweisen kann. Und dann noch 1-2 Monate, um in Frankfurt selbst eingearbeitet zu werden. Interessenten bitte bei Shivakami im Haus Yoga Vidya melden: 02685-989482. Während der Phase dieser
Übergänge ist das Frankfurter Yogalehrer Team besonders
engagiert: 10 regelmäßig Unterrichtende und 10 bei Bedarf
einspringende Lehrer halten die Kontinuität des Zentrums aufrecht
und sind mit Herz und Seele dabei. Regelmäßige Teambesprechungen
und viel ehrenamtliches Engagement sorgen für die wunderbare
Atmosphäre, für die das Zentrum bekannt ist. Höhepunkte
der letzten Monate waren der Besuch von Shri Karthikeyan aus Rishikesh,
der über die Guru Pada Puja eine große Schwingung von Hingabe
erzeugte; Swami Nityananda, der ein großes soziales Werk in
den Slums von Delhi mit Armenschulen, Waisenhaus, Sozialstation und
vieles mehr aufgebaut hat, sprach über die Notwendigkeit, strikte
spirituelle Disziplin mit Nächstenliebe, Freude und Wohlwollen
zu verbinden; Yogi Hari zeigte, wie man über fortgeschrittene
Asana-Variationen seine innere Energie erwecken kann und mittels Mantra-Musik
sein Bewußtsein in höhere Sphären heben kann. Koblenzer Yoga Vidya Center wird 2 Jahre Am Sonntag, den 18. Oktober feiert das Yoga Vidya Center Koblenz sein 2jähriges Bestehen mit einer großen Feier. Das kunterbunte Programm ab 14.30 schließt Vorträge, Yogastunden, indischen Tanz, Mantra-Musik, Agni Ved (Feuerzeremonie) und großes indisches Festessen mit ein. Gert kümmert sich seit Gründung des Zentrums mit viel Enthusiasmus und Engagement um den Aufbau einer starken spirituellen Schwingung. Ein Zentrum aufzubauen, ist gar nicht so einfach. Es erfordert den Umsatz der Karma Yoga Prinzipien: Alles mit ganzem Herzen so gut zu tun wie möglich zu tun, aber nicht an den Früchten zu hängen, und geduldig abzuwarten. So wächst das Zentrum in seinen Aktivitäten Schritt für Schritt. Einer der Höhepunkte in der letzten Zeit war der Besuch von Yogi Hari, der mit einer fortgeschrittenen Asana Vorführung in den Zuschauenden starke Energie-Erfahrungen erweckt hat. Omkari brachte mit einem Klangworkshop das ganze Zentrum zumtönen. Auch die dreistündigen Asana Workshops und Kundalini Yoga Workshops erfreuen sich wachsender Beliebtheit, und für die täglichen offenen Stunden gibt es schon sehr treue Schüler. Ein spiritueller Kraftort wächst und gedeiht Westerwald: Das Haus Yoga Vidya entwickelt sich. Im Sommer hat sich ein neues Team zusammengefunden mit, einschließlich aller kurzfristigen und ehrenamtlichen Helfern, momentan 14 Mitarbeitern, davon 11 ausgebildete Yogalehrer. Daß Ramdas eigene Wege gegangen ist, war zwar zunächst schmerzlich, aber Shakti hat ihn sehr gut ersetzt, und das Essen hier schmeckt noch besser als vorher! Schade ist auch, daß Bhavani und Thomas mit dem ersten "Ashram-Baby" zurück in ihre Heimat im Stuttgarter Raum gegangen sind. Dafür sind neue Mitarbeiter gekommen: Christiana sorgt dafür, daß alle Gäste sich hier wohlfühlen, und alle Arbeiten gut verteilt sind. Michael leitet das Bauteam. Jörg hat die Musikalität im Haus schon erheblich verbessert und hilft bei allem mit. Er hat auch beim Asana-Unterricht eine neue Dynamik hinzugefügt. Dana kümmert sich um den Versand, und will im Ashram eine Yoga-Kleidungs-Produktion beginnen. Elena hilft bei allem mit und kann sich besonders gut um Kinder kümmern. Uwe will dafür sorgen, daß der Garten noch schöner und vor allem gepflegter wird als vorher, und daß sich auch alle Pflanzen hier richtig wohl fühlen. Sukadev, Shivakami, Anantadas, Vasudeva, Keshava, Daniele, Elke gehören weiter zum Kernteam. Der Teamspirit ist besser als jemals zuvor und viele Arbeiten konnten in Angriff genommen werden: Der Eingangsbereich wurde renoviert, der Gartenbereich verschönert, Lampen für alle Betten installiert, eine Brücke über den Bach repariert. Das Eßzimmer und die Rezeption wurden umgestaltet, die Bibliothek noch gemütlicher gemacht und ist jetzt auch einer unserer beliebtesten Seminarräume für sehr kleine Gruppen. Die Küche wurde einigen Auflagen des Gewerbeaufsichtsamtes angepaßt. Trotz des Wetter diesen Sommer wurden unsere neuen Liegen und Gartenbänke gerne benutzt, und auch unsere neuen Leihfahrräder (kostenlose Nutzung) finden eifrigen Zuspruch. Auch die Teilnehmerzahl hat gegenüber letztem Jahr erheblich zugenommen. Ein neues Konzept hat sich gut bewährt: Wir haben an jedem Wochenende mehrere verschiedene Seminare gleichzeitig. Während der Meditationen und Mantra-Singen entsteht so immer eine sehr starke Schwingung. Für Vorträge, Workshops und Yoga-Stunden sind die einzelnen Gruppen getrennt, sodaß jeder Teilnehmer individuelle Aufmerksamkeit und Korrektur bekommt. Unter der Woche haben wir meist mehr Yogalehrer als Teilnehmer! Besonders empfehlenswert als guter Einstieg ins neue Jahr: Spirituelle Neujahrsfeier im Ashram mit Puja, Homa (Feuerritual), bunte Programme, Festessen, Mantra-Singen, Neujahrsmeditation, Neujahrs-Lesung. Im nächsten Jahr werden wir unser Seminarprogramm ausbauen. Einige Mitglieder des Bundes der Yoga Vidya Lehrer werden hier Wochenendseminare und Workshops geben. Auch die Mitarbeiter werden Seminare leiten, wie auch unsere beliebten Gastlehrer Shri Karthikeyan, Elvira, Luzie, Yogi Hari, Lila Mata, Westley, Gauri, Madhana, vielleicht auch Narayani, Swami Nityananda, und als neuen amerikanischen Gastlehrer Chandra Cohen. Insgesamt werden wir nächstes Jahr knapp 30 Seminarleiter haben! Aber, am wichtigsten: Die spirituelle
Schwingung hier wird immer stärker, sowohl im Yoga-Raum, wie
auch auf den Wiesen um das Haus. Es ist wirklich eine Atmosphäre
des Friedens entstanden, wo Menschen sich aufladen, sich mit der Natur
verbinden und die Gegenwart Gottes und der Meister spüren können. Neue Yogalehrer Dieses Jahr haben über 100
Teilnehmer ihre Yogalehrer Ausbildung abgeschlossen. Wir gratulieren
den Absolventen von Herzen und wünschen ihnen für ihre eigene
Praxis wie zum Unterrichten alles Gute und Gottes Segen. Inzwischen
haben über 350 Teilnehmer von Bund der Yoga Vidya Lehrer ihr
Zertifikat erhalten. Neuigkeiten aus anderen Zentren An dieser Stelle können auch Informationen über Dein Zentrum oder andere wichtige Yoga Ereignisse stehen. Bitte schicke Deine News an Nataraj. Der Verband wächst zunehmend! Auch aus diesem Grund wurde bei der letzten Mitgliederversammlung der Wunsch geäußert, man könne doch regional einzelne Treffen organisieren, bei denen sich die Yogalehrer austauschen können. Auch als Weiterbildungsmöglichkeit könnten diese Treffen genutzt werden, indem man beispielsweise Vorträge organisiert, interessante Menschen einlädt, die zu bestimmten Themen etwas zu sagen haben etc.. Oder aber man trifft sich in ungezwungener Atmosphäre und sieht, was sich aus solchen Treffen entwickelt. Mit zunehmender Mitgliederstärke werden sich in mehreren Bereichen der Republik entsprechende Möglichkeiten eröffnen. Derzeit bestünde zumindestens im Rhein-Main-Gebiet das entsprechende "Lehrer-Potential". InteressentInnen, die sich am Aufbau solcher Treffen beteiligen möchten, melden sich bitte bei Nataraj Matthias Geis, In den Borngärten 3A, 61130 Nidderau, Tel.: 06187/901945, eMail: matthias-geis@t-online.de (nmg) Ein Beitrag von Sadashiva Ralf Ihm Yogalehrer (BYV) Unser Gehirn vollbringt außerordentliche Leistungen im Bereich der Technik, der Computer, der Medizin und auf anderen Gebieten. Wir betrachten uns als intelligente Wesen, aber dennoch haben wir die psychologische Fähigkeit des Gehirns die letzten Jahrtausende vernachlässigt. Wir besitzen immer noch die alten Ängste. Wir leiden, ohne diesem Leiden entfliehen zu können oder ohne es wenigstens zu verstehen. Sind wir von unserem Ehrgeiz so benommen, unserem Drang nach Fortschritt, daß wir die psychologische Fähigkeit des Gehirns vergessen haben? Erkennen wir wie einschränkend das ist? Wir suchen nach Sicherheiten und wagen uns dabei nicht an unsere Grenzen heran. Sicherheit im Beruf, in der Familie, in unserem Freundeskreis, in materiellen Dingen oder in Glaubensangelegenheiten. Was wir suchen ist die Sicherheit in unserer Psyche, in unserem Innern. Der Gedanke allein hat aber keine psychologische Sicherheit. Mittels unserer Gedanken haben wir Gott erschaffen. Gibt uns das die nötige Sicherheit? Unser Gehirn braucht diese Sicherheit, aber kann diese psychologisch sein? Wir möchten innerlich sicher sein, in einem Haus, in einer Beziehung oder im Glauben, und man stellt sich unweigerlich die Frage: Gibt es überhaupt Sicherheiten? "Bei genauem Betrachten stellen wir fest, daß unsere Gedanken nichts sind. Sie sind so ungreifbar wie die Leere eines Raumes; aber dennoch glauben wir mit aller Macht an die Wirklichkeit unserer Gedanken, so, daß wir alles tun, um sie in Erfüllung gehen zu lassen. Dadurch entsteht Leid und Anhaftung." (Gendün Rinpoche) Als Menschen aber sind wir immer zerrissen, niemals ganz. Mit unserem Partner (z. B.) wollen wir vollkommen zusammen sein, so, daß kein Teilungsprozeß stattfindet. Was aber ist Beziehung, wenn fast jeder in dieser Welt Beziehungskonflikte erlebt? Wir "kennen" unseren Partner und somit fertigt sich unser Gehirn ein fertiges Bild an; und es gibt nichts zerstörerischeres für eine Beziehung, als von unserem Partner ein statisches Bild zu besitzen / aufzuzeichnen. Eine endgültige Meinung über unseren Partner hemmt den Prozeß der Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln. Wir suchen Sicherheit! Unser Gehirn sucht Sicherheit! Aber gerade das Gehirn ist es, was diese Teilung schafft. Unser Gedächtnis ist die Sammelstelle unseres Wissens und das Denken ist eine Reaktion auf das Gedächtnis. Wir erliegen unserem Drang Erfahrungen machen zu wollen und das gibt uns die Erfahrung irgendwelcher eingebildeter Zustände. "Ich möchte eine Gotteserfahrung machen." - das heißt, daß ich mir eine Gottheit entwerfe und dann Erfahrungen darüber mache. Dies geschieht aus der Erinnerung der eigenen Vergangenheit. Ich arbeite mit und über diese Gottheit. Damit ist die Erfahrung aber sehr eingeschränkt und deshalb kann Erfahrung niemals vollkommen sein. Unser Wissen ist immer begrenzt, und was begrenzt ist, muß Trennung hervorrufen. Dies bedeutet, daß wir in der Tiefe Verstehen lernen müssen, oder aber augenblicklich. Lernen bedeutet eine nicht endgültige Erkenntnis zu besitzen, sondern die ständigen Veränderungen neu zu erfassen. Erschwerend kommt hinzu, daß wir alle von Reizen überflutet sind, welche die verschiedensten Wünsche in uns aufkeimen lassen. Das Wahrnehmen dieser Reize ist normal, aber das daraus entstehende Verlangen ist ein gedanklicher Vorgang. Ist es möglich diesen Reiz eine zeitlang von den Gedanken getrennt zu halten? Ist man so wach dies zu unterscheiden, gibt es keinen Neid und keine Abhängigkeiten mehr. Doch dazu müssen wir lernen wach zu bleiben und diszipliniert zu sein. Kann es sein, daß unser Gehirn keine Aufzeichnungen mehr macht und uns von den mit Namen besetzten Begriffen befreit? Wir müssen lernen wach zu sein und keinerlei Aufzeichnungen mehr zu machen! Und wenn wir meditieren -und ich meine nicht nur so dasitzen- wenn wir wirklich
und tief meditieren und unseren Geist transzendieren, ist die Meditation
das vollkommene Ende dieser Aufzeichnungen. Themenreihe Yoga und Sinneswahrnehmung -Unsere Sinne, Sinnesorgane und ihre Wahrnehmung- Ein Beitrag von Birgit Jacobs, Yogalehrerin und Heilpraktikerin Ich wurde gebeten, als Yogalehrerin und Heilpraktikerin einen Artikel oder eine Serie zu einem Thema meiner Wahl zu schreiben. Welches Thema ist aber für Yogalehrende und Schüler interessant und informativ? Mir persönlich ist in der letzten Zeit immer wieder das Thema Sinne und Wahrnehmung begegnet, so daß ich mich entschloß, dieses Thema auch hier einmal aufzugreifen. Häufig begegnet uns ein Thema, das uns zur Zeit immer wieder beschäftigt, sei es nun in Gesprächen, Zeitschriften oder Seminaren, und wir könnten glauben, das alles sei Zufall oder Fügung. Ein anderes Beispiel sind Bücher , die uns "in die Hände fallen". Aber hier sind wir schon mitten im Thema: Unsere Wahrnehmung Dinge, die mir aktuell wichtig sind, die mich zur Zeit interessieren, diese Dinge werde ich auch leichter wahrnehmen können, weil all meine Sinne darauf gerichtet sind. Über Augen, Ohren und Haut stehen wir mit der Außenwelt in Kontakt, da die Sinnesorgane über Rezeptoren Informationen von außen aufnehmen und stimuliert werden. Die Rezeptoren des Auges reagieren auf Lichtreize, die des Ohres auf Schallwellen, und die der Haut auf Wärme, Kälte, Berührung und Schmerz. Durch die Gesamtheit der Sinnesorgane des Körpers erhalten Gehirn und Rückenmark Informationen, die aber nicht nur von der Außenwelt stammen, sondern auch aus dem Körperinneren. Hier gibt es Rezeptoren, die im eigenen Körperinneren liegen und uns Rückmeldungen über das Geschehen dort liefern. Der Gleichgewichtssinn gibt uns Meldung über die Haltung und Stellung unseres Körpers, der Bewegungssinn ermöglicht uns Rückmeldung über die Stellung einzelner Gelenke. Zusammenfassend sehen wir, daß es mehr als fünf Sinnesorgane gibt. Neben Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Tasten haben wir Sinnesorgane für Wärme-, Kälte und Schmerzempfindung, einen Gleichgewichtssinn und einen Bewegungssinn. Damit von uns nun etwas wahrgenommen werden kann, muß ein Reiz einen Rezeptor im Sinnesorgan so erregen, das hierdurch Nervenimpulse ausgelöst werden, die dann bis zur Großhirnrinde gelangen. Allerdings erreicht nur ein sehr kleiner Teil der aufgenommenen Reize die Großhirnrinde, der weitaus größte Teil bleibt unbewußt, da wir sonst durch Informationsüberflutung handlungsunfähig wären. Für uns Yogaübende ist die Wahrnehmung überaus wichtig, weil wir lernen, sie zu lenken, zu schulen und auf uns selbst zu richten. Denken wir doch einfach einmal an den Anfang unserer Yogapraxis zurück. Wie wenig bewußt war uns unser Körper, unsere Gefühle und unser Innerstes? Immer wieder lernen wir unsere Wahrnehmung für uns zu schulen und achtsam mit uns umzugehen, damit wir auf dem Weg zu immer tieferen Erkenntnissen bleiben. Aus der Wahrnehmungsforschung und Tiefenpsychologie
wissen wir, daß zur Aneignung von Wirklichkeit ein doppelter
Prozeß notwendig ist. Zum einen die Anpassung der Wirklichkeit
an die Muster des subjektiven Denkens (also an ein inneres vorgefertigtes
Bild) und zum anderen die Anpassung der subjektiven Erkenntnismuster
an die Muster der Wirklichkeit ( was ich sehen will, sehe ich auch). Beim Wahrnehmen nehmen wir nicht ein äusseres Bild der Wirklichkeit in unseren Kopf hinein, sondern wir erzeugen die Wirklichkeit mit den Mitteln des Kopfes und seiner Denkprozesse in uns. Dies bedeutet, daß die Wahrnehmung bereits ein hochkomplexer Denkprozess ist, der über die Gesamtheit der Sinne und Gefühle abläuft. Ein Beispiel hierfür ist die Wahrnehmung unserer Außenwelt. Nur ca. 3 % entsprechen der tatsächlichen Wahrnehmung. Der Rest wird durch Denktätigkeit ergänzt. Stellen wir uns hierzu einen Film vor, den wir zweimal sehen. Wir entdecken dann viele Dinge, die wir beim ersten Mal gar nicht wahrgenommen haben und trotzdem hatten wir nicht das Gefühl, daß uns bis dahin etwas entgangen ist. Im Yoga geht es hauptsächlich um die Wahrnehmung unserer Innenwelt. Hierzu muß ich zuerst einmal bei mir ankommen, spüren, was ich fühle, wie ich reagiere, wie ich denke und atme, wie ich bin. Wir wecken unsere Sinne und durch zunehmende Konzentration kommen wir zu einem stetigen Loslassen all dessen, was nur oberflächlich mit uns zu tun hat. Jede Yoga-Übung ist eine Konzentrationsübung, Ziel ist bewußtes Sein, nicht Wissen, Können oder Haben. Jeder Schritt auf diesem Weg zur Selbstfindung und Selbstwerdung erschließt weitere Fähigkeiten und läßt neue Möglichkeiten der Lebensgestaltung bewußt werden. Mir selbst erscheint es wichtig, gerade als Yogalehrende, mich an dieses Ziel und damit auch an die Öffnung der Sinne zu erinnern und auf diesem Weg weiter zu gehen. In der Hoffnung auch Eure Sinne und Wahrnehmung
ein bißchen angeregt zu haben, schließe ich für heute
und werde in der nächsten Ausgabe nochmals dieses Thema aufgreifen
(u.a. genauere Erläuterung zu den einzelnen Organen: Auge, Haut,
Erkrankungen und Kontraindikationen für verschiedene Übungen). Yoga und Gesprächspsychotherapie Ein Beitrag von Nepal Lodh indischer Yogameister, Sozialwissenschaftler, Therapeut und Buchautor Ein Ziel des Yoga ist die Überwindung des Leidens (dukha); dem unzertrennlichen Begleiter der Gebundenheit, alles menschliche Leben steht unter dem Gesetz des dukha. Die vergängliche und naturgebundene Existenz des Menschen wird mit Leiden gleichgesetzt. Der Mensch leidet, weil er seine eigene Natur falsch versteht. Eine Bereitschaft zum Leiden besteht zunächst nur unbewußt, durch äußere Gegebenheiten kann sie jedoch verstärkt werden. Die Lehre von dukha schließt den Willen und die Möglichkeit zur Überwindung ein. "Alles ist dukha" bedeutet auch, alles ist unerlöstes Leben. In Indien wird Yoga als System betrachtet, das den Anspruch erhebt, alle Defekte und Krankheiten von Körper und Geist aufzuheben, Gesundheit und Glück zu verleihen, die Intelligenz zu entfalten und die Erkenntnis des wahren Selbst zu vermitteln. Yoga bietet sich als Ergänzung der bekannten und praktizierten psychotherapeutischen Methoden an. Yoga ist eine Hilfe zur Stabilisierung des psychischen und physischen Wohlbefindens und zur Selbstbeobachtung. Es wird eine Hilfe geben, sich von nicht bewußten Komplexen und Gehemmtheiten zu befreien. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Besinnung, auf eine innere Einheit, die zur Entspannung und Problemlösung von innen her führt. Oft sind es äußere Unstimmigkeiten, eine Folge der inneren ungelösten Spannungen. Hemmungsfrei ist nur derjenige, der in sich selbst geeint ist. Eine Selbstbesinnung kann bereits nach einigen Stille-Übungen eingeleitet werden, in manchen Fällen dauert es unter Umständen sehr viel länger. Immer ist aber diese andauernde Besinnung auf sich selbst der sicherste Weg zur Heilwerdung, zur Entwicklung einer ausgeglichenen und gestärkten Persönlichkeit. Die Wendung nach innen ist jedoch nicht mit Passivität gleichzusetzen, sie soll dagegen Aktivität, Produktivität, erhöhte Bewußtheit vermitteln. Es wäre ein falsches Verständnis vom Yoga, wenn man ihn benutzen würde, um der äußeren Realität zu entfliehen. Im Gegenteil, man soll lernen, in der Außenwelt besser zurechtzukommen. Die Betonung der Einheit von Körper, Geist und Psyche im Yoga bildet die Grundlage für die Erfahrung, daß durch die Praxis der körperlichen Betätigung, verbunden beispielsweise mit der gleichzeitigen Konzentration auf die inneren Vorgänge, eine Veränderung und Stabilisierung erreicht werden kann, die die gesamte Persönlichkeit umfaßt. Der Weg im Yoga stellt sich wie folgt dar: In der Regel wird nach entsprechender Vorbereitung durch Übungen (Körperstellung und Atmung) der Kontakt zum eigenen Körper aufgebaut. Ausgewählte Übungen zur Entspannung führen dann weiter zu Konzentration, Gedankenkontrolle und Meditation. Im Yoga wird immer wieder die Notwendigkeit der direkten Erfahrung betont. Erst die Verwirklichung in der praktischen Durchführung läßt eine Wirksamkeit erkennen. Die Reihenfolge der anzuwendenden Yoga-Übungen wird für jeden Klienten besonders entschieden. Theoretisch ist es für das Verständnis der Übungen günstig, wenn sie nach verschiedenen Gesichtspunkten gegliedert werden. In der Durchführung der Therapie überdecken sie sich vielfach. Yoga beschäftigt sich mit dem Vorgang, der den Menschen zur Selbstverwirklichung führt. Es ist ein universaler Prozeß, der nach geistiger Befreiung strebt. Dieser Prozeß ist mehrdimensional, er verläuft auf unterschiedlichen Ebenen. Die Beschäftigung mit der menschlichen Seele, in allen Bereichen, im unbewußten und unterbewußten, bewußten und überbewußten, ist zentrales Anliegen im Yoga. Der Osten unterscheidet sich von der westlichen Welt durch eine völlig andere Bewertung dessen, was in der Außen- bzw. Innenwelt des Menschen geschieht. Die eigentliche Realität des indischen Menschen liegt von Anfang an in der inneren Welt, die geistige Schulung steht im Vordergrund. Yoga wird als eine Psychotechnik verstanden, die dem einzelnen Menschen "auf praktischem Wege zu einer echten Einsicht in das wahre Wesen der Dinge verhilft." Das menschliche Bewußtsein soll vom Willen abhängig werden, es ist systematisch und bewußt von Stufe zu Stufe zu erweitern. In jedem Menschen sind seine ihm eigenen Werte zur Entfaltung zu bringen. Die geistigen und seelischen Werte, die jeder Mensch besitzt, die jedoch durch falsche Erziehung, unrichtige Auffassungen, Mangel an Selbstvertrauen, Hemmungen und Angstgefühle unterdrückt und überlagert werden, müssen befreit und aktiviert werden. Dadurch erfährt der Mensch eine seelische Entlastung und Vertrauen zu sich selbst. Ein wesentliches Merkmal der Psyche ist die
Fähigkeit zur Selbsterkenntnis. Die menschliche Psyche wirkt
zwischen den beiden Polen: Natur und Geist. Merkmal der Natur ist
Objektivität und Unselbständigkeit, der Geist wird durch
Subjektivität und Freiheit gekennzeichnet. Beide stellen die
zwei Pole der Erfahrung oder des menschlichen Bewußtseins dar,
in dem sie sich gewissermaßen begegnen und zusammenkommen. Rogers geht in seiner Theorie davon aus, daß der Mensch nicht in einer objektiven Welt lebt, sondern in der Begegnung mit der Welt, d.h.., so wie er sie jeweils wahrnimmt. Das erinnert sehr stark an die im Yoga vertretene Überzeugung, die Welt als maya zu bezeichnen, die Welt der Erscheinungen, in der der Mensch lebt. Für Rogers ist der Mensch als Individuum Mittelpunkt einer sich ständig ändernden Welt der Erfahrung. Die Erfahrung wird als Realität wahrgenommen. Das Verhalten ist darauf ausgerichtet, die erlebten Bedürfnisse zu befriedigen, um sie in der jeweils individuell wahrgenommenen Realität zu verwirklichen. Diese Person lebt im Mittelpunkt sich ständig ändernder Gegebenheiten, wobei die Bewertung dieser Gegebenheiten ein Prozeß ist, in dem es keine unveränderbaren Festlegungen gibt, sondern Erfahrungen unter dem Gesichtspunkt der Befriedigung des Organismus stets neu bewertet werden. Die Struktur des Selbst ist flexibel im Sinne dieses Assimilationsprozesses neuer Erfahrungen. Yoga geht über die Erfahrungen, die in der Realität liegen hinaus, und versucht, die Quelle der eigenen Wesenssubstanz zu erreichen. Das Ziel ist die Befreiung aus der Umklammerung des Phänomenalen. Das individuelle Bewußtsein hat sich in Zeit und Raum verloren, so daß die Erkenntnis des wahren Wesens nicht ohne weiteres möglich ist. In der Gesprächspsychotherapie werden dem Yoga vordergründig ähnliche Ziele zugesprochen, wenn Rogers z.B. die freie Wahl im subjektiven Erleben postuliert. Eine vollentwickelte Person bestimmt sich selbst, denkt, fühlt, erfährt und erlebt sich nicht als Objekt, in dem Dinge passieren. Der Bezugspunkt in der Gesprächspsychotherapie bleibt die äußere Welt, die verbesserte Selbst- und Umweltwahrnehmung soll für den Klienten zur Verminderung der psychischen Beeinträchtigungen bei tragen. Die therapeutische Beziehung ist eine partnerschaftliche Interaktion, in der Bedingungen geschaffen werden, aus denen heraus eine Selbststeuerung und Änderungen möglich sind. Gesprächspsychotherapie geht vom Intellekt aus, als Methode wird hauptsächlich das Gespräch, insbesondere das Verbalisieren emotionaler Erlebnisinhalte eingesetzt. Im Yoga spielt dagegen der Körper eine entscheidende Rolle. Der erste Schritt ist die Beherrschung des Körpers, erst danach ist die Beherrschung der Gedankenwelt und schließlich die Entwicklung der Konzentrationsfähigkeit zu erreichen. Betrachtet man die Aufgabe des Psychotherapeuten als Führung zur Selbstverwirklichung, so bestehen in der Tat Beziehungen zu der Fähigkeit östlicher Lehrer. Nur darf man nicht vergessen, daß es sich um völlig verschiedene Dimensionen der Möglichkeiten und Ziele handelt. Der Osten vermeidet das, was zu heilen wir uns bemühen und erreicht das, was wir nicht einmal erstreben. Dem Osten geht es letztlich gar nicht darum, einmalige, unverwechselbare Persönlichkeiten zu entwickeln, wie es unser westliches Anliegen ist. Das Bestreben der Yogapraxis geht über den westlichen Anspruch hinaus. Sie öffnet jedem die Möglichkeit, seinen Körper, Geist und Seele und die einbezogenen natürlichen Gesetzmäßigkeiten zu erforschen, um so die ganzheitliche Selbsterfahrung zu vervollständigen, frei zu werden und Einsicht bis zur Selbsterlösung zu erreichen. In der Bhagavat Gita finden wir Shri Krishna
als universellen Therapeuten, der zeigt, wie die Einheit in der Vielfalt
zu sehen ist. Inspirierende Worte von Swami Sivananda Yoga In Gott leben und mit Gott verbunden zu sein ist Yoga. Leben in Gott bringt ewige Wonne. Yoga zeigt den Weg. Yoga vereint Dich mit Gott. Yoga macht Dich unsterblich. Yoga ist erfülltes Leben. Es ist eine Methode, die alle Seiten der menschlichen Persönlichkeit überdeckt. Yoga ist ein System der integralen Erziehung, nicht nur Erziehung des Körpers und des Geistes oder Verstandes, sondern auch der Seele im Inneren. Yoga zeigt die wunderbare Methode, sich von Schlechtigkeit zu Güte zu erheben und von der Güte zu Göttlichkeit und dann zum ewigen göttlichen Glanz. Yoga ist die Kunst des rechten Lebens. Der Yogi, der die Kunst des rechten Lebens gelernt hat, ist glücklich, harmonisch und friedvoll. Er ist frei von Spannung. Yoga ist eine Wissenschaft, die in früheren Zeiten von Sehern in Indien ausgearbeitet wurde, und nicht nur in Indien, sondern in der ganzen Menschheit. Es ist eine exakte Wissenschaft. Es ist ein vollkommenes praktisches System zur Entwicklung des Menschen. Ein Lebensstil Yoga will
nicht, daß man sich vom Leben abwendet. Es verlangt eine Spiritualisierung
des Lebens. Yoga ist in erster Linie ein Lebensstil, nicht etwas vom
Leben Getrenntes. Yoga ist nicht das Aufgeben von Handlung, sondern
ihre erfolgreiche Durchführung im richtigen Geist. Yoga ist nicht
Weglaufen von Heim und menschlicher Behausung, sondern ein Vorgang
der Entwicklung einer Einstellung Heim und Gesellschaft gegenüber
mit neuem Verständnis. Yoga ist universell Yoga ist für jeden. Yoga ist universell. Es ist nichts Sektenhaftes. Es ist ein Weg zu Gott, keine Religion. Die Yogapraxis steht nicht im Widerspruch zu irgendeiner Religion oder heiligen Kirche. Sie ist einfach spirituell und universell. Sie widerspricht nicht dem aufrichtigen Glauben eines Menschen. Yoga ist keine Religion, sondern eine Hilfe zum Praktizieren der grundlegenden spirituellen Wahrheiten in allen Religionen. Yoga kann von einem Christen, Buddhisten, Parsen, Mohammedaner, Sufi oder Atheisten praktiziert werden. Ein Yogi sein heißt, ständig in Gott sein und mit den Menschen in Frieden leben. Yoga ist Einssein mit Gott. Yoga ist Einssein mit allen. Gott ist in jedem. Yoga ist keine Körperübung Die Vorstellung des Anfängers, Yoga bestünde nur aus Körperübungen, nur Asanas und Pranayama, ist ein schrecklicher Irrtum. Yoga Asanas, Pranayama, Bandhas, Mudras und Kriyas haben mit wirklichem Yoga nichts zu tun. Sie können als Hilfsmittel für die Yogapraxis betrachtet werden. Die meisten Menschen haben jenseits des körperlichen Niveaus keinen Zugang zu Yoga, denn wirklicher Yoga erfordert intensive persönliche Disziplin verbunden mit intensivem Nachdenken unter der Leitung eines geeigneten Lehrers. Yoga verspricht über den Körper hinausgehenden spirituellen Segen. Es wird unattraktiv für einen normalen Menschen, der nach unmittelbaren Früchten und nach weltlichem Wohlstand schreit. Voraussetzungen für ein Leben im Yoga Moralische Reinheit und spirituelles Sehnen sind die ersten Schritte auf dem Yogapfad. Ein Mensch, dessen Geist ruhig ist, der den Worten des Gurus und den Shastras vertraut, der Mäßigung übt beim Essen und Schlafen, und intensive Sehnsucht nach Befreiung aus dem Samsara Chakra verspürt, ist ein Mensch, der sich für die Praxis von Yoga eignet. Ein Aspirant am Yogapfad muß Vertrauen haben, Energie, Frohsinn, Mut, Geduld, Ausdauer, Aufrichtigkeit und Reinheit, sein Geist darf nicht verzweifelt sein, er muß Leidenschaftslosigkeit besitzen, Streben, Konzentration, Gelassenheit, Beherrschung, Wahrhaftigkeit, Gewaltlosigkeit, Nichtbegehrlichkeit, usw. Ein strenges und schlichtes Leben ist für Yoga unerläßlich. Die Grundlage für Yoga ist Selbstbeherrschung. Disziplin ist die Essenz von Yoga, sowohl körperliche als auch geistige Disziplin. In der Yogapraxis werden die normalerweise nach außen gehenden Aktivitäten des Geistes umgekehrt. Festigkeit des Geistes ist sehr wesentlich für eine Umkehr der normalerweise nach außen gehenden Aktivitäten des Geistes. Wenn der Geist nicht zuerst gefestigt und unter vollständige Kontrolle gebracht worden ist, ist es unmöglich, sein Drängen in die andere Richtung zu ändern. Die vier Pfade Die vier spirituellen Hauptpfade zur Gottverwirklichung sind Karma Yoga, Bhakti Yoga, Raja Yoga und Jnana Yoga. Karma Yoga ist geeignet für aktive Menschen, Bhakti Yoga für fromme Menschen, Raja Yoga für Menschen mit mystischer Veranlagung und Jnana Yoga für rational und philosophisch veranlagte Menschen. Karma Yoga ist der Weg des selbstlosen Dienens. Bhakti Yoga ist der Weg der ausschließlichen Hingabe an Gott. Raja Yoga ist der Weg der Selbstbeherrschung, Jnana Yoga ist der Weg der Weisheit. Karma Yoga ist die Ausbildung des Willens. Jnana Yoga ist die Ausbildung von Verstand und Intellekt. Bhakti Yoga ist die Ausbildung des Gefühls. Der Wille heiligt alle Handlungen, indem sie vollständig an Gott hingegeben werden. Der Verstand verwirklicht die Herrlichkeit und Majestät Gottes. Das Gefühl gibt der Wonne göttlicher Ekstase Ausdruck. Die drei ewigen Wahrheiten sind: Jnana, Karma und Bhakti. Gott ist Liebe, Güte und Wahrheit. Der Fromme empfindet Gott als Liebe. Der Karma Yogi empfindet Gott als Güte. Der Jnani empfindet Gott als Wahrheit. Manche Menschen halten allein die Praxis von Karma Yoga für das Mittel zur Rettung. Andere sagen, die Hingabe an Gott ist der einzige Weg zur Gottverwirklichung. Manche Menschen meinen, der Pfad der Weisheit sei der einzige Weg, um letzte Glückseligkeit zu erlangen. Wieder andere sagen, daß die drei Wege in gleicher Weise zielführend sind, um Vollkommenheit und Freiheit zu bringen. Der Yoga der Synthese Eine einseitige Entwicklung ist nicht geraten. Religion muß den gesamten Menschen erziehen und entwickeln - sein Herz, seinen Verstand und seine Hand. Nur dann erreicht er Vollkommenheit. Der Mensch ist eine eigenartige komplexe Verbindung von Wollen, Fühlen und Denken. Er möchte das Gewünschte besitzen. Er hat Gefühle; also fühlt er. Er hat einen Verstand, daher denkt und überlegt er. In manchen Menschen ist vielleicht das emotionale Element vorherrschend. So wie Wollen, Fühlen und Denken nicht verschieden und getrennt sind, so schließen sich auch Arbeit, Hingabe und Wissen nicht gegenseitig aus. Im Geist gibt es drei Mängel, nämlich Mala, Unreinheit, Vikshepa, Schwanken, und Avarana, Schleier. Die Unreinheit muß durch die Praxis von Karma Yoga beseitigt werden. Das Schwanken muß durch Verehrung, Upasana, beseitigt werden. Der Schleier muß durch die Praxis von Jnana Yoga beseitigt werden. Nur dann ist Selbstverwirklichung möglich. Wenn Du Dein Gesicht klar in einem Spiegel sehen willst, mußt Du den Schmutz vom Spiegel beseitigen, ihn ruhig halten und die Hülle wegnehmen. Du siehst Dein Gesicht nur dann deutlich am Grund eines Sees, wenn die Trübung beseitigt ist, wenn das vom Wind aufgebrachte Wasser ruhig geworden und das Moos von der Oberfläche beseitigt worden ist. Dasselbe gilt für die Selbstverwirklichung. Handlung, Gefühl und Intelligenz sind die drei Pferde, die vor diesen Körperwagen gespannt sind. Sie müssen vollkommen harmonisch und im Gleichklang arbeiten. Nur dann läuft der Wagen ruhig. Die Entwicklung muß umfassend sein. Du mußt den Kopf von Shankara haben, das Herz von Buddha und die Hand von Janaka. Nur der Yoga der Synthese bringt eine umfassende Entwicklung. Nur der Yoga der Synthese entwickelt Hand, Herz und Hirn und führt zu Vollkommenheit. Nach alle Richtungen hin ein harmonisches Gleichgewicht zu finden ist das Ideal der Religion. Das kann durch die Praxis des Yogas der Synthese erreicht werden. Das eine Selbst in allen Wesen zu sehen ist Jnana, Weisheit; das Selbst zu lieben ist Bhakti, Hingabe; dem Selbst zu dienen, ist Karma, Handlung. Wenn der Jnana Yogi Weisheit erlangt, hat er auch Hingabe und selbstloses Handeln. Karma Yoga stellt für ihn einen spontanen Ausdruck seiner spirituellen Natur dar, und er sieht das eine Selbst in jedem. Wenn der Gläubige Vollkommenheit durch Hingabe erreicht, besitzt er Weisheit und Aktivität. Auch für ihn ist Karma Yoga der spontane Ausdruck seiner göttlichen Natur, da er den einen Herrn überall sieht. Der Karma Yogi erlangt Weisheit und Hingabe, wenn sein Handeln völlig selbstlos ist. Die drei Pfade sind in der Tat ein einziger, auf dem die drei verschiedenen Temperamente jeweils das eine oder das andere seiner untrennbaren Elemente hervorheben. Yoga gibt die Methode, durch die man das Selbst sehen, es lieben und ihm dienen kann. Der Nutzen der Yoga Praxis Das Leben ist heute voll Streß und Mühe, Spannung und nervöser Reizbarkeit, Leidenschaft und Eile. Würde der Mensch einige der elementaren Prinzipien des Yoga in die Praxis umsetzen, wäre er sehr viel besser dafür gerüstet, um mit dieser komplexen Existenz fertig zu werden. Yoga bringt Vollkommenheit, Frieden und dauerhaftes Glück. Durch die Yogapraxis kannst Du jederzeit Ruhe des Geistes finden. Du kannst ruhig schlafen. Du kannst mehr Energie, Kraft und Vitalität haben, lange leben und sehr gesund sein. Du kannst in kurzer Zeit viel leisten. Du kannst in jedem Lebensbereich erfolgreich sein. Yoga gibt Dir neue Kraft, Vertrauen und Selbstbewußtsein. Körper und Geist werden Deinem Befehl gehorchen. Yoga bringt Kontrolle über die Emotionen. Die Konzentrationsfähigkeit bei der Arbeit wird gesteigert. Die Yogadisziplin schenkt Ausgeglichenheit und Ruhe und gestaltet auf wunderbare Weise Dein Leben neu. Die yogische Lebensweise vertieft das Verstehen des Menschen und läßt ihn Gott und seine Beziehung zu Ihm erkennen. Yoga führt von Unwissenheit zu Weisheit, von Schwäche zu Stärke, von Uneinigkeit zu Harmonie, von Haß zu Liebe, von Bedürftigkeit zu Fülle, von Begrenzung zu Grenzenlosigkeit, von Verschiedenheit zu Einheit und von Unvollkommenheit zu Vollkommenheit. Yoga gibt dem Traurigen und Verlorenen Hoffnung, dem Schwachen Kraft, dem Kranken Gesundheit und dem Unwissenden Weisheit. Durch die Yogadisziplin wirken Geist, Körper und Sprechorgan harmonisch zusammen. Auf einen Menschen, der Yoga übt, stürzen eine neue Sicht, eine neue Gesundheit, ein neues Bewußtsein und eine neue Philosophie ein und verändern deutlich sein Leben. Machthunger, materielle Habgier, sinnliche Erregung, Selbstsucht, Lust auf Reichtum und niedrige Wünsche haben den Menschen vom wirklichen Leben im Geist zu einem materialistischen Leben hin weggezogen. Er kann seine verlorene göttliche Herrlichkeit wiedererlangen, wenn er mit richtigem Ernst die Yogaprinzipien übt. Yoga verändert die tierische Natur zu einer göttlichen Natur und erhebt den Menschen zum Gipfel göttlicher Herrlichkeit und göttlichen Glanzes. Spirituelles Wachstum erfolgt allmählich Es liegt in der Kraft eines jeden Menschen, Erfolg im Yoga zu haben. Es verlangt ernsthafte und aufrichtige Hingabe und dauerndes und beständiges Abhyasa. Spirituelles Wachstum erfolgt allmählich. Es ist eine progressive Entwicklung. Man darf nicht in fieberhafter Eile sein, große yogische Heldentaten zu vollführen oder in zwei drei Monaten Nirvikalpa Samadhi erlangen wollen. Die Sinne müssen vollständig bezwungen werden. Göttliche Tugenden müssen gepflegt werden. Schlechte Eigenschaften müssen beseitigt werden. Der Geist muß vollständig beherrscht werden. Das ist eine ungeheuer große Aufgabe. Es ist eine sehr schwierige Arbeit. Man muß strenges Tapas und Meditation üben und geduldig auf die Ergebnisse warten. Man muß die Leiter des Yoga Schritt für Schritt erklimmen. Man muß am spirituellen Weg Stufe für Stufe weitergehen. Ein Hinweis zur Vorsicht Sobald ein Mensch Vollkommenheit im Yoga erlangt hat, kann er in die Welt gehen, wenn er von den feindlichen und ungünstigen Strömen der Welt gar nicht berührt wird. Viele Menschen gehen in die Welt, bevor sie im Yoga vollkommen sind, um ihre unbedeutenden Kräfte zu zeigen unter dem Vorwand von Loka Sangraha und um des Ruhmes willen. Sie sind auf ein niedrigeres Niveau gesunken als ein weltlicher Mensch. Wenn ein Yogi nicht vorsichtig ist, und wenn ein Yogi nicht fest verwurzelt ist in den vorbereitenden Praktiken von Yama und Niyama, wird er ohne es zu merken durch die Verlockung - Mara oder Satan- von seinem Ideal weggespült. Er benutzt seine Kräfte für selbstsüchtige Dinge und erleidet hoffnungslos einen Rückschlag. Sein Verstand wird blind, verdorben und vergiftet. Sein Verstehen umwölkt sich. Er ist kein göttlicher Yogi mehr. Er wird ein Schwarzmagier oder ein yogischer Scharlatan. Er ist das schwarze Schaf in der Herde der Yogis. Er ist eine Bedrohung für die Gesellschaft überhaupt. Viele Menschen fühlen sich angezogen von Pranayama und anderen Yogaübungen, denn durch Yoga kann man Wunderheilung, Telepathie, Gedankenübertragung und andere großartige Siddhis erlangen. Wenn sie Erfolg haben, sollten sie nicht nur dabei stehenbleiben. Das Ziel des Lebens sind nicht 'Heilungen' und 'Siddhis'. Sie müssen ihre Energie dazu verwenden, das Höchste zu erreichen. Yoga ist nicht dazu da, Siddhis, Kräfte, zu erlangen. Wenn ein Yogaschüler die Versuchung verspürt, Siddhis zu erlangen, wird sein weiterer Fortschritt ernsthaft verzögert. Er hat den Weg verloren. Ein Yogi, der darauf konzentriert ist, höchsten Samadhi zu erreichen, muß Siddhis zurückweisen, wo auch immer sie auftauchen. Siddhis sind Einladungen von Devatas. Nur wenn man diese Siddhis zurückweisen kann, kann man Erfolg im Yoga erlangen. Beende nicht Dein Sadhana, wenn Du einen kleinen Einblick und Erfahrungen hast. Übe weiter, bis Du Vollkommenheit erlangst. Höre mit der Praxis nicht auf und gehe nicht in der Welt herum. Es gibt viele Beispiele. Zahlreiche Menschen sind zerstört worden. Ein kleiner Einblick bringt Dich nicht in Sicherheit. Auszug eines Gedichtzyklus von Nilakantha Stefan Grimme Gewidmet den AusbilderInnen, dem Karma Yoga-Team und den TeilnehmerInnen des Yoga-Vidya-Lehrer-Ausbildungskurses im Sommer 1998 in Oberlahr, Haus Yoga Vidya, Ashram Gut Hoffnungstal Die Nischen Die Nischen im Tag, die Alltagsnischen, für sich entdecken. Bei Yoga Vidya ist der Tag voll, jede Stunde kennt ihre Bestimmung, Minuten, Sekunden gerinne zu Kostbarkeiten. Da, der Nebel über dem Tal, das Tschilp-Tschilp oben im Baum, frischer Duft Erde, Wald, Gras. Kurzes lächelndes Nicken, schon ist der Andere vorbei. Ja und die Pause, die wohl auch. Schweigen (I) Tag des Schweigens nach unterdrücktem Lachen und Achselzucken Stille wird hörbar. Der Regen fängt an zu sprechen, jeder Tropfen sagt etwas anderes, Die Bäume bekommen Gesichter und das Gras hört uns wachsen. Schweigen (II) Wie all diese Menschen ins Schweigen finden und sei es auch nur, daß sie für einen Moment den Ruf der Stille spüren. Und dann wieder zurück zum Alltagsego, eine ergreifende Bewegung. Aber da, jemand verweilt voll Verzückung verloren für die Welt sich selbst gewonnen. Selbst die Katze Selbst die Katze bettelt nicht um Liebe, kommt auch nicht angeschnurrt, auf allen Vieren liegt sie mäuschenstill auf einem Stuhl, inmitten schweigender Menschen und ist sich selbst genug. Die Ashram-Katze am Tag des Schweigens, am Mau-na-Tag. Gedankenkontrolle und Geisteskräfte - Techniken und Erkenntnisse des Yoga auf dem Weg zur wissenschaftlichen Akzeptanz im Westen Die Techniken des Biofeedback dürften den Yogaübenden dabei recht vertraut sein. Über die Erlernung bewußter Herbeiführung meditativer Zustände werden sowohl Vorgänge des Geistes als auch des Körpers beeinflußt. Die dabei erreichte Körperkontrolle reicht viel weiter als sich die meisten vor Erlernung solcher Techniken haben träumen lassen. Neben dem Erlernen bestimmter Meditationstechniken nehmen auch Visualisierungsübungen einen weiten Raum ein. Für Dr. Elmar Green, Begründer der Biofeedback-Methode, waren, wie esotera berichtet, gerade die Fähigkeiten einzelner Yogis ansonsten unbewußt ablaufende Körperfunktionen zu kontrollieren Anstoß zur Entwicklung der Biofeedback-Methode. Mit welchen Mitteln bestimmte Ergebnisse erreicht werden, hängt dabei ganz individuell mit der Persönlichkeit, den Vorlieben und Eigenarten des jeweiligen Anwenders der Biofeedbackmethoden zusammen. Im geschilderten Fall des neunjährigen Tumorpatienten handelte es sich, wie esotera weiter schreibt, um einen sogenannten "Trekkie" also einem Fan der TV-Serie "Star Trek". So lag es nahe, daß der Patient zur Bekämpfung seiner Erkrankung mit Hilfe von Visualisierungsübungen die Vorstellung von Raumschiffen bevorzugte, die quasi in einem interstellaren Krieg den Tumor bekämpften. Wichtig war dabei immer auch eine emotionale Komponente (aufladen der Vorstellungen mit entsprechenden Gefühlen) sowie die Begleitung der Übungen durch einen Therapeuten bzw. eine Therapeutin. Bleibt zu hoffen, daß von schulmedizinischer Seite in Zukunft stärker auf das Wissen sogenannter alternativer Methoden eingegangen wird. Wünschenswert wäre auch eine engere Zusammenarbeit auf therapeutischer Ebene zwischen behandelndem Arzt und Yogalehrer sowie eine größere gegenseitige Akzeptanz. Die Lehren des Yoga bergen zweifelsfrei zahlreiche, derzeit gar nicht oder nur ansatzweise genutzte Möglichkeiten in der Gesundheitsvorsorge im Sinne einer ganzheitlichen Genesung. (nmg) Gründe sich vegetarisch zu ernähren gibt es zahlreiche. Neben ethischen und auch energetischen Gesichtspunkten treten immer wieder auch die gesundheitlichen Aspekte in den Vordergrund. Einen in diesem Zusammenhang besonderen Augenmerk sollten wir den mehr als unvernünftigen Praktiken in der konventionellen Tierhaltung schenken. Ob ein Großteil der Verbraucher weiß, daß in der Massentierhaltung Unmengen von Antibiotika nicht nur zur Therapie sondern bereits prophylaktisch verabreicht werden? Wie die Zeitschrift Natur & Heilen in ihrer Ausgabe 11/1997 berichtet, trägt die fast unbeschränkte Anwendung von Antibiotika in der konventionellen Tierzucht dazu bei, daß immer mehr Erreger gegen Mittel, die in der Humanmedizin verabreicht werden, immun sind. Dabei werden Antibiotika in der konventionellen Tierzucht häufig als Ersatz für unzureichende Hygienemaßnahmen angewendet. Im Gegensatz hierzu kommen Bauern, so Natur & Heilen, "die ihre Nutztiere artgerecht halten, ohne vorbeugende Medikamente aus". Diesem Mißstand kann man derzeit wohl am ehesten durch einen Verzicht solcher Massenware begegnen. In diesem Zusammenhang lohnt sich auch die generelle Auseinandersetzung mit dem Thema Fleischkonsum. (nmg) Schmerzfrei durch Yoga Regelmäßige Yogaübungen helfen bei Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Bluthochdruck und chronischen Rückenleiden. Zu diesem Ergebnis kam die Forscherin Martina Bley von der Freien Universität Berlin bei einer Befragung von 247 Männern und Frauen, die 18 Monate lang Yoga praktizierten. Viele der Patienten konnten schon nach kurzer Zeit auf Medikamente verzichten, nach Ablauf der Frist hatten sich 90 Prozent der Krankheitsbilder verbessert und die Rückenbeschwerden waren in allen Fällen verschwunden. Schrot
& Korn 06/98 S. 30 112 Seiten, Hermann Bauer Verlag, Freiburg/Breisgau, 1997, DM 9,80 Der große
Weltenlehrer Jiddu Krishnamurti (1895 - 1986) gehört wohl zu
den bedeutendsten spirituellen Vordenkern unseres Jahrhunderts. Grundthese
seiner Lehren war das Sich-Lösen von allen Glaubenssystemen und
insbesondere auch vom eigenen Ich. Nur so sei es dem Menschen möglich,
wahre Selbsterkenntnis zu erlangen. Zu den Bereichen Religion, Erziehung,
Liebe u.a. werden in diesem Buch die wichtigsten Aussagen Jiddu Krishnamurtis
zusammengefaßt. Anna Elisabeth Röcker: Yoga - der Weg zu innerer Harmonie und Gesundheit 176 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Südwest Verlag, 1997, DM 39,90 Ein sehr schön aufgemachtes Buch über alle Aspekte des Yoga. Mit zahlreichen Farbfotos und ansprechenden Beschreibungen. Sowohl für Fortgeschrittene als auch für Anfänger geeignet. Paramahansa Yogananda: Worte des Meisters 112 Seiten, Knaur Verlag, München, 1997, DM 12,90 Der große
indische Yogi Paramahansa Yogananda (1893 - 1952) gehört wohl
zu den bekanntesten Weisen unserer Zeit. Yogananda konnte grundlegende
philosophische, religiöse und spirituelle Einsichten in einfache
aber desto beeindruckendere Worte fassen. Sowohl praktische Lebensweisheit
als auch mystische Schau, wissenschaftliche Methodik und liebende
Güte verband er auf eine Art und Weise, die seine Schüler
ebenso wie fremde Zuhörer zu fesseln vermochten. Dieses Taschenbuch
stellt Aussprüche und Kommentare Yoganandas dar, die die ganze
Bandbreite der Lebensweisheit dieses großen Yogis verdeutlichen,
der stets die Universalität mystisch-religiöser Erfahrungen
betonte.
Vorstand: Sukadev Volker Bretz (Vorsitzender) Anschrift: Haus Yoga Vidya Gut Hoffnungstal 57641 Oberlahr eMail: Yoga-Vidya@t-online.de Internet: http://www.yoga-vidya.de Tel.: 02685/989482 oder 0130/841108 Fax: 02685/989483 Redaktion: Nataraj Matthias Geis Layout: Gogo
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