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Zukunftswerkstatt „Yoga-Council 2030“

31.07.2017
Gesellschaftlicher Wandel mit Yoga: Mehr Männer auf die Matte! Erfahrene selbstständige Yogatätige sowie YogalehrerInnen führender Vereine und Gesundheitsnetzwerke, urbane Szene-Blogger und junge Vertreter der Yoga-Vidya-Seminarzentren kamen vom 12. bis 14. Mai 2017 in Bad Meinberg zum ersten „Yoga-Council 2030“ zusammen. Der Council ist die Yoga-Zukunftswerkstatt von Yoga Vidya Bad Meinberg. Im Zentrum stand die Frage, welchen Beitrag Yoga leisten kann, um die großen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. In welche Richtung soll sich Yoga bis 2030 weiterentwickeln und welche Neuerungen braucht es, um zukünftig noch stärker zu einem friedlicheren, konstruktiven Miteinander beitragen zu können? Der bewusst breit angelegten Fragestellung widmeten sich die 20 handverlesenen TeilnehmerInnen, die sich zuvor durch ein Bewerbungsverfahren qualifiziert hatten. Für die Folgeveranstaltung vom 27. - 30. Mai 2018 können sich Interessenten, die sich aktiv einbringen möchten, bereits über das Formular auf der Website http://experience.yoga-vidya.de/yoga-council/yoga-council-2018/ anmelden. Eine Feuerbohne machte die Council-TeilnehmerInnen in der Auftaktveranstaltung symbolisch darauf aufmerksam, mit ihrer aktiven Beteiligung einen wertvollen Samen zu säen, auf dass er wachsen und gedeihen könne. Moderator Christoph Harrach, der sich als Dipl. Betriebswirt und passionierter Blogger für nachhaltige Lebensstile (LOHAS) und verantwortungsvolles Wirtschaften (CSR) einsetzt, führte die Arbeitsgruppen mit der Design Thinking Methode durch die einzelnen Prozessstufen, die aus Nutzersicht zu überzeugenden Lösungsansätzen führten. Mitgebrachte Fotos und Illustrationen halfen, das Problem zuzuspitzen, lösungsorientierte Ideen im Brainstorming zu generieren, sie zu verfeinern und zu einer Synthese zu führen. Unabhängig voneinander identifizierten die drei Teilnehmergruppen den Adressatenkreis „Männer“ als am schwierigsten erreichbar. Die Auseinandersetzung mit dieser Zielgruppe führte zur Kreation dreier „Persona“, mit denen es spielerisch gelang, spannende Vertreter aus der Gesellschaft zwischen 16 bis 35 Jahren „auf die Yoga-Matte“ und damit in die Mitte des Councils zu holen. Die These: Soll Yoga den gesellschaftlichen Wandel positiv beeinflussen, so darf sich seine westliche Form nicht auf Frauen beschränken, sondern muss Männer verstärkt mit ins Boot holen. Die Teilnehmer-Gruppen entwickelten ein exakt auf die Persona „Farid“, „Kai“ und „Kevin“ zugeschnittenes Angebot. Für den 16-jährigen Großstädter „Farid“, der sein Selbstbewusstsein vorrangig durch die Anerkennung seiner Peergroup in einem schwierigen sozialen Umfeld aufbaut, wurden Elemente aus Erlebnispädagogik, Capoeira, Technik, Bauen, Klettern und Yoga zu einem fünf-tägigen Zelt-Outdoor-Camp verbunden. Führende Intentionen bestehen in der Stärkung der eigenen Körpererfahrung, im Stress-und Aggressionsabbau, in der Förderung der Selbstwirksamkeit und in der Entwicklung konkreter Lebensperspektiven durch Auf- und Ausbau neuer Kompetenzen. Das kostenlose Angebot soll Jugendliche aus multikulturellen Brennpunkten ansprechen, durch länderspezifische Förderprogramme finanziert und von Sportvereinen und Jugendzentren angeboten werden. Für den 35-jährigen Investmentbanker „Kai“, für den Prestige, Konsum und materielle Werte im Fokus stehen, bot die Entwicklung eines Managerseminars mit dem Titel „Experience for Pros“ die passende kreative Spielwiese. Für komplexe intellektuelle Arbeitsaufgaben wurden Raja- und Jnana-Yoga-Tech­niken identifiziert, für mehr Ausgeglichenheit im Umgang mit herausfordernden Kollegen ausgewählte Atemübungen zusammengestellt, Meditation und Achtsamkeitstraining zur Effizienzsteigerung und ein fitnessorientiertes Körper-Training durch Hatha-Yoga empfohlen. Neben der direkten Unternehmens­ansprache sieht man die Nutzung sozialer Netze und Online-Kampagnen als probates Mittel zur Erreichung dieser Zielgruppe. Auf dem Business Yogakongress 2018 soll die Umsetzung dieses Angebotes konkretisiert werden. Hier können übergeordnete Fragestellungen wie die nach einem ethischen, wirtschaftlichen Handeln genauso thematisiert werden wie die zunehmende Vermarktung von Yoga als Business und die Instrumentalisierung von Yoga, um Arbeitnehmer leistungsfähiger zu machen. Unter dem Motto „Einmal um die Welt“ stand die Angebotskreation für junge technikaffine Männer, die sich in erster Linie für Computerspiele, Internet und soziale Netze interessieren. In einem ausgeklügelten Mix aus virtuellem und ortsgebundenen Workshop-Angebot, in dem Elemente von Yoga und Meditation niedrigschwellig miteinfließen, wird die Zielgruppe in der virtuellen Welt abgeholt, um sie Schritt für Schritt im Hier und Jetzt der unmittelbar erlebbaren Realität zu verankern. Die TeilnehmerInnen holten zu den Angeboten das Feedback von Gästen des Hauses Yoga Vidya ein, verbesserten die Seminar-Prototypen, stellten sie einer internen Expertenrunde vor und passten sie dann erneut zu drei umsetzungsreifen Konzepten an. In Zusammenarbeit mit weiteren Kooperationspartnern werden in den nächsten Monaten weitere Schritte zu ihrer Umsetzung erarbeitet. „Erstaunlich produktiv“ empfanden die Teilnehmer die Erstausgabe des Zukunfts-Councils, die zusätzlich durch inspirierende Pausen mit „Yoga und Aktivismus“-Elementen von Karmalicious-Pionier Kai Treude bereichert wurde. Der ehemalige Clown-Aktivist zieht auch als Kochlehrer, Yogalehrer und Musiker durch das Land und versprüht weitreichende Funken. Eine der jüngeren Teilnehmerinnen bekundete ihre Begeisterung ganz authentisch: „Wow, ich weiß gar nicht so richtig was ich sagen soll. Dies war wirklich ein wunderschönes Seminar. Ich meine, wer konnte schon ahnen, dass ca. 20 Leute aus den unterschiedlichsten Teilen Deutschlands, derartig gut zusammen harmonieren, dass drei Seminarprototypen entstehen, die meines Erachtens nach genau die Problematiken der heutigen Zeit treffen. Faszinierend und spannend, was so ein Design Thinking Prozess (…) alles bewirken kann.“ Wer an einer Teilnahme am Yoga Council interessiert ist, sich aber zunächst genauer informieren möchte, kann sich in den Council-Newsletter aufnehmen lassen. Christoph Harrach, Karma-Konsum-Gründer und Moderator der Zukunftswerkstatt, steht für Fragen zu allen zentralen Veranstaltungsaspekten unter christoph@karmakonsum.de gerne zur Verfügung.