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Yoga: intensives Üben lohnt sich

25.04.2013
Neue Studie mit angehenden Yogalehrern: Wer intensiv und harmonisch Yoga praktiziert, wird tendenziell unbeschwerter, geistesgegenwärtiger und entwickelt eine positivere Lebenseinstellung. Besonders stark sind die Effekte bei Anfängern.

10.03.2013, Bad-Meinberg – Wissenschaftler der Universität Witten/Herdecke haben 160 Teilnehmer einer Yogalehrerausbildung begleitet und deren Entwicklung während der ersten sechs Monate beobachtet und ausgewertet. Laut der Studie verbessert die intensive Yogapraxis insbesondere die „Innere Leichte“ (emotionale Unbeschwertheit) und die Achtsamkeit. Die psychische Gesundheit nimmt ebenfalls zu, die Grundstimmung wird positiver. Weniger erfahrene, aber engagierte Teilnehmer profitieren am stärksten von der Yogalehrerausbildung.

Den Rahmen für die Studie bildete eine zweijährige Yogalehrerausbildung bei Yoga Vidya, Europas größtem Anbieter von Yogalehrer-Ausbildungen. Die Wissenschaftler der Universität Witten/Herdecke um Prof. Dr. med. Arndt Büssing befragten insgesamt 160 Probanden zu Beginn der Ausbildung sowie nach drei und sechs Monaten. Dabei ermittelten sie verschiedene Variablen, insbesondere den ICHP-Wert (Inner Congruence and Peaceful Harmony with Practices). Fällt dieser Indikator für Innere Kongruenz und Einklang mit den Übungen hoch aus, fühlt sich der Übende während seiner Praxis wohl, zufrieden, entspannt, etc. und es gelingt ihnen leichter, die Sorgen des Alltags hinter sich zu lassen.

Ausgangslage: ein Drittel psychisch vorbelastet

Von den 160 untersuchten Yogalehrern, die an den Yoga Vidya-Standorten Bad Meinberg und Westerwald ausgebildet wurden, waren 91 Prozent Frauen, 70 Prozent lebten in einer Partnerschaft. Das Durchschnittsalter der Gruppe betrug 41 Jahre, die mittlere Dauer der Yoga-Praxis 39 Monate. Zwei Drittel (65 Prozent) wurden zu Beginn der Ausbildung als physisch und mental gesund eingestuft. Demgegenüber gaben 32 Prozent an, an  psychischen Beeinträchtigungen wie Depressivität oder Burn-out und ein Fünftel an chronischen Schmerzerkrankungen zu leiden.

Auswirkungen auf die mentale Gesundheit

Die zentrale Fragestellung der Studie: Wie wirkt sich die intensive Yogapraxis auf Variablen wie Lebensqualität, Lebenszufriedenheit oder Gestimmtheit aus sowie auf Unbeschwertheit, Achtsamkeit und Aspekte der Spiritualität. Im Ergebnis fand das Forscherteam starke Zusammenhänge zwischen der Inneren Kongruenz (ICHP) und der Inneren Leichte. Intensiv Yoga Übende können demnach als eher zufrieden und gelassen angesehen werden. Ihre Stimmungslage ist tendenziell positiv und sie verfügen über eine bessere mentale Gesundheit. Darüber hinaus fanden die Forscher auch Zusammenhänge der Inneren Kongruenz mit Achtsamkeit und Spiritualität. So verbesserte sich insbesondere der bewusste Umgang mit sich, mit anderen und der Umwelt.

Schüler profitieren je nach Erfahrungsschatz unterschiedlich


Weiterhin wollten die Wissenschaftler herausfinden, inwiefern selbst erfahrene Yoga-Übende von der intensivierten Praxis profitieren. Dabei zeigte sich, dass diese besonders an Innerer Leichte gewannen. Demgegenüber stieg bei den weniger erfahrenen in besonderem Maße die Achtsamkeit an.

Fazit und Ausblick: Positive Lebenseinstellung

Aufgrund der Ergebnisse steht zu vermuten, dass eine intensive, harmonische Yogapraxis den Übenden einerseits dabei unterstützt, sich gegenüber „Neuem“ zu öffnen und sich auf neue Perspektiven einzulassen. Zum Zweiten scheint sich die Innere Kongruenz der Übenden in Verbindung mit der gewonnenen Achtsamkeit positiv auf die psychische Gesundheit und eine stabile Gestimmtheit auszuwirken. „Insofern sind Lerneffekte und förderliche Erfahrungen durch die regelmäßige Praxis einleuchtend“, resümiert Prof. Büssing.

Methodik und erfasste Variablen

Bei ihrer methodischen Befragung nutzten die Wissenschaftler folgende Variablen und Erfassungsinstrumente:

•    ICPH – Innere Kongruenz und Einklang mit den Übungen (Innere Haltung)
•    FMI – Freiburger Achtsamkeits-Fragebogen  
•    BMLSS – Lebenszufriedenheit (Brief Multidimensional Life Satisfaction Scale)
•    ASTS – Aktuelle Stimmungsskala
•    SF-12 – körperliche und mentale Lebensqualität
•    LHE – Unbeschwertheit (Innere Leichte)
•    ASP – Ausdrucksformen der Spiritualität


Die Veröffentlichung der Studie finden Sie hier:
   

Über den BYV
Der Berufsverband der Yoga Vidya Lehrer/innen  (BYV) ist der zweitgrößte Yogalehrer/innen Berufsverband Deutschlands und bildet jährlich um die 1000 Yogalehrer/innen aus. Der Verband versteht sich als Vertreter des gesamten Standes der Yogalehrer und deren ideellen und wirtschaftlichen Interessen.
Er organisiert Aus- und Weiterbildungen, Kongresse, vertritt die Anliegen seiner Mitglieder gegenüber anderen Verbänden oder Behörden und fördert wissenschaftliche Studien zur Wirkung des Yoga.

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